Der wegen Korruption schuldig gesprochene Ex-Bürgermeister von Detroit, Kwame Kilpatrick, soll für 28 Jahre hinter Gitter. Eine Bundesrichterin verkündete am Donnerstag das Strafmass gegen den Kommunalpolitiker.
Der 43-Jährige, der einst als aufsteigender Stern am Himmel der Demokratischen Partei von Präsident Barack Obama galt, war in zwei Dutzend Anklagepunkten wie Bestechlichkeit, Erpressung und Steuerbetrug schuldig gesprochen worden.
Kilpatrick und seine Komplizen hätten das Ansehen der Autostadt beschädigt, deren Finanzkrise verschärft und die Steuerzahler Millionen Dollar gekostet, erklärte die Richterin. Mit dem Strafmass solle deutlich werden, dass Korruption nicht geduldet werde.
Kilpatrick ist seit seinem Schuldspruch im März in Haft. Er war von 2002 bis 2008 Stadtoberhaupt.
Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte Kilpatrick Schmiergelder von Unternehmern erpresst, die sich um städtische Aufträge bemüht hatten. Bis zur Verkündung des Strafmasses habe der Ex-Bürgermeister keine Reue gezeigt, sagte die Richterin. Sie blieb mit ihrem Urteil am unteren Rand des von der Anklage geforderten Strafrahmens. Die Verteidiger hatten auf höchstens 15 Jahre Haft plädiert.
Kilpatrick äusserte erst in seinem Schlusswort Bedauern über seine Handlungen. Die 30-minütige Urteilsbegründung verfolgte er ohne äusserliche Regung.