In der Stadt Zürich scheinen die Massnahmen zur besseren Missbrauchsbekämpfung in der Sozialhilfe zu greifen. Die Zahl der zur Anklage gebrachten Fälle von Sozialhilfebetrug hat sich 2011 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
Oberstaatsanwalt Andreas Eckert bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der Sendung „10 vor 10“ des Schweizer Fernsehens. Demnach wurden im letzten Jahr 115 Missbrauchsfälle zur Anklage gebracht. Im Vorjahr waren es 48 Fälle gewesen.
Laut Walter Schmid, Präsident der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe, widerspiegeln die Stadtzürcher Zahlen einen nationalen Trend. Er geht davon aus, „dass überall in der Schweiz die Zahlen sprunghaft angestiegen sind“, wie er gegenüber „10 vor 10“ sagte.
Schmid glaubt jedoch nicht, dass die tatsächliche Zahl der Missbräuche angestiegen ist. Vielmehr würden die Behörden heute viel mehr aufklären, strenger beurteilen und schneller Strafanzeigen erstatten.
In der Stadt Zürich wurde die Missbrauchsbekämpfung vor fünf Jahren verstärkt. Damals wurden Sozialinspektoren und ein Team für vertiefte Abklärungen eingeführt.