Im Kanton Aargau ist die Zahl der Einbrüche 2016 im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken. 1729 Einbruchdiebstähle wurden registriert – 12 Prozent weniger als 2015. Insgesamt stieg die Zahl der Straftaten gemäss Strafgesetzbuch wegen eines einzigen Verfahrens an.
Die Bekämpfung der Einbruchskriminalität sei ein Schwerpunkt gewesen und habe Wirkung gezeigt, teilte die Aargauer Kantonspolizei am Montag mit. Die Zahl der gemeldeten Einbrüche ging um 229 Delikte auf 1729 zurück.
Das sind 37 Prozent oder 1000 Einbrüche weniger als 2013. Die Aufklärungsquote wurde auf 14,9 Prozent gesteigert. Von den Einbrüchen betroffen waren rund 1000 Wohnhäuser. Die übrigen Einbrüche entfallen auf Gewerbebetriebe und andere Objekte.
Insgesamt wurden im Aargau 32’783 Straftaten gemäss Strafgesetzbuch (StGB) gezählt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme von 22 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt bei 57 Prozent. Im langjährigen Vergleich beträgt die Aufklärungsquote 43 Prozent.
Fleischbetrug beeinflusst Statistik
Der Grund für die Steigerung ist ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen Betrugs und Urkundenfälschung mit 7840 Delikten. Es geht um einen mutmasslichen Fleischbetrug in der Filiale von Manor in Baden. Gegen fünf Mitarbeiter laufen Strafverfahren. Sie sollen unter anderem abgelaufene Fleischprodukte neu etikettiert haben.
«Der Aargau ist ein sicherer Kanton. Das galt auch für das Jahr 2016», schreibt Justizdirektor Urs Hofmann (SP) im Jahresbericht. Die gute Polizeiarbeit habe dazu beigetragen.
Tötungsdelikte geklärt
Im vergangenen Jahr gab es zwei vollendete und 13 versuchte Tötungen. Die Ermittlungsbehörden klärten alle Tötungsdelikte rasch auf.
Nach intensiven und umfangreichen Ermittlungen konnten die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft auch den Vierfachmord von Rupperswil vom 21. Dezember 2015 klären. Am 12. Mai 2016 wurde in Aarau der mutmassliche Täter des brutalen Kapitalverbrechens verhaftet. Es handelt sich um einen 33-jährigen Schweizer aus Rupperswil.
Die Kantonspolizei registrierte im vergangenen Jahr 141 Selbsttötungen und 83 versuchte Suizide. Allein 55 Selbsttötungen sind auf Sterbehilfeorganisationen zurückzuführen.
Die Zahl der Gewaltstraftaten ging um 2 Prozent auf 2081 zurück. Dagegen nahm die Zahl Raubstraftaten um 28,6 Prozent auf 54 zu. Von den 31 Vergewaltigungen wurden 27 aufgeklärt. Die Polizei intervenierte in 1855 Fällen wegen häuslicher Gewalt. Das entspricht einer Zunahme von knapp 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
44 Prozent mehr Waffenscheine
Die Polizei zog 1307 Waffen ein. Die Waffen würden nach einem längeren Verfahren gegebenenfalls vernichtet, heisst es dazu im Jahresbericht. Entscheidend sei, ob von einer Person eine Selbst- oder Fremdgefährdung ausgehe.
947 sichergestellte Waffen wurden vernichtet. Im gleichen Zeitraum wurden 5117 Waffenerwerbsscheine ausgestellt. Das sind 44 Prozent mehr als im Vorjahr.
326 Notrufe pro Tag
Wie aus dem Jahresbericht weiter hervorgeht, kostete die Arbeit der Kantonspolizei 2016 rund 77 Millionen Franken – 2 Millionen weniger als im Vorjahr. Der Grund: Regierung und Parlament beschlossen Sparmassnahmen beim Personal- und Sachbereich. Die Kantonspolizei beschäftigt insgesamt 750 Mitarbeitende.
Auch diese Zahl steht im Jahresbericht: 119’093 Polizei Notrufe wurden im vergangenen Jahr registriert – also 326 Notrufe pro Tag.