Die Kosten für ein Privatkonto bei einer Schweizer Bank schwanken erheblich. Laut dem Vergleichsportal Moneyland macht der Unterschied mehrere Tausend Franken aus. Veritable Kostenfallen sind die Bargeldbezüge mit dem Kärtchen, vor allem im Ausland.
Am günstigsten kommen Kunden der Appenzeller und der Freiburger Kantonalbanken sowie der Raiffeisenbanken weg. Mit einem Kontostand von 6500 Fr. betragen die Kosten minus Zinsen bei einem Erwachsenen für fünf Jahre 462,20 Fr. bei der Appenzeller Kantonalbank, 504,95 Fr. bei Raiffeisen und 529,95 Fr. bei der Freiburger Kantonalbank.
Für Durchschnittsnutzer liegt die Spanne zwischen dem günstigsten und dem teuersten Konto bei 1250. Für Vielnutzer kann die Wahl der Bank etwa 3375 Fr. ausmachen. Einfluss auf die Kosten haben neben den Zinsenszinsen die Aktivitäten, die über ein Konto laufen.
Bei eigener Bank Geld ziehen
Untersucht hat Moneyland in der am Mittwoch vorgestellten Studie die Kontoführung, umsatz- und transaktionsabhängige Ermässigungen oder Gebühren, Daueraufträge, Lastschriftverfahren oder Inland- und Auslandzahlungen. Zusatzkosten fallen aber vor allem auch beim Bargeldbezug an.
Bei der eigenen Bank kosten die Noten aus dem Automaten nichts. Steckt man sein Kärtchen aber in den Geldverteiler einer anderen Bank, werden in der Regel zwei Franken abgebucht. Im Ausland kostet es schnell einmal fünf Franken, wobei die Bank zusätzlich mit dem von ihr angebotenen Wechselkurs mitverdient.
Für Kunden mit 25’000 Fr. auf dem Konto, die viele Transaktionen vornehmen, sind die Kosten mit 387,45 Fr. bei den Postfinance-Privatkonten am günstigsten. Die Bank Zweiplus stellt 730,85 Fr. in Rechnung, die Banca Popolare die Sondrio 934,75 Franken.
Grossbanken teurer
Das Alter des Bankkunden ist ein wichtiger Faktor bei den Kontokosten. Bei jungen Bankkunden führt die Hypothekarbank Lenzburg die Liste der günstigsten Anbieter an. Auf zwei Jahre gerechnet belastet sie dem Kunden 50,45 Franken. Die Appenzeller Kantonalbank verrechnet 57,05 Fr. und die Freiburger Staatsbank 63,20 Franken.
Eine Erhöhung der Kontokosten ist bei den Banken kein Tabu. Im September wurde bekannt, dass die Zürcher Kantonalbank die Gebühren für Privatkonten und Maestro-Karten verdoppeln will. Die Bank gegründete dies damit, dass die Gebühren lange Zeit nicht angehoben worden seien.
Die Credit Suisse wird ab dem nächsten Januar die Privatkontoinhaber in bestimmten Konstellationen ebenfalls stärker zur Kasse bitten. Ein Konto bei einer Grossbank ist im Vergleich laut Moneyland eher teuer: Das Vergleichsportal zumindest zeigt im Vergleich zu kleineren Banken Einsparpotenzial auf.