Die Zahl der internationalen Patentanträge hat im vergangenen Jahr um 7,8 Prozent zugenommen. China erhielt erstmals mehr Patente anerkannt als die USA. Dies teilte die Weltorganisation für Geistiges Eigentum (WIPO) in Genf mit.
Die Zunahme der internationalen Patentanträge auf erstmals über 2 Millionen zeige, dass die Unternehmen trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds weiterhin auf Innovation setzten, sagte WIPO-Generaldirektor Francis Gurry. Dies sei ermutigend.
Nach einem Rückgang um 3,6 Prozent im Jahr 2009 war die Zahl der Patentanträge bereits 2010 um 7,5 Prozent gestiegen und wuchs im vergangenen Jahr weiter auf 2,14 Millionen.
Dies ging mit einer geografischen Verlagerung einher: Antragsstellern aus China wurden 526’412 Patente zugesprochen, das sind 34,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Patente aus den USA nahm dagegen nur um 2,7 Prozent auf 503’582 zu. Japan verzeichnete gar einen Rückgang um 0,6 Prozent auf 342’610.
Auf den weiteren Plätzen folgen Südkorea mit 179’000 Patenten (+5,2 Prozent), das Europäische Patentamt (-5,4 Prozent), Deutschland (+0,3 Prozent) und Indien (+6,4 Prozent). Die Schweiz liegt deutlich zurück mit rund 2000 Patenten.
Digitale Kommunikation auf Platz eins
Am stärksten wuchs die Zahl der Patente laut WIPO im Bereich der digitalen Kommunikation. Hier betrug das jährliche Wachstum seit 2006 im Schnitt 8,1 Prozent. Am meisten Patente wurden 2011 im Informatiksektor erteilt, nämlich 126’897. Seit 2007 rückläufig ist hingegen die Zahl der neuen Patente der Pharmabranche.
Auch die Zahl der Gesuche um Markenschutz-Registrierungen erreichten einen neuen Rekordwert. Sie stieg um 13,3 Prozent auf 4,2 Millionen. China steuerte fast zwei Drittel zur Zunahme bei.