Der Lebensversicherer Swiss Life muss für das vergangene Jahr einen Gewinneinbruch hinnehmen. Nach 606 Mio. Fr. im Vorjahr verdiente der Konzern nur 93 Mio. Franken. Der aus heutiger Sicht zu teure Kauf des Finanzprodukteverkäufers AWD im Jahr 2007 überschattet das Geschäftsjahr 2012.
Ein deutlich tieferer Gewinn war erwartet worden, nachdem die Swiss Life im vergangenen November den immateriellen Vermögenswert der Tochter, die inzwischen „Swiss Life Select“ heisst, um 578 Mio. Fr. nach unten korrigiert hatte. Aus heutiger Sicht hat der Versicherer für AWD zuviel bezahlt.
Im Kerngeschäft hat Swiss Life allerdings zugelegt: Der operative Gewinn vor Sondereffekten stieg, befeuert von guten Erträgen an den Finanzmärkten, um 26 Prozent auf 993 Mio. Franken. Zudem profitiert die Swiss Life von Spar- und Effizienzsteigerungsprogrammen, mit denen der grösste Anbieter für Lebensversicherungen und Vorsorge in der Schweiz 2009 auf die Finanzkrise reagiert hatte.
Schweiz legt zu
Der Konzern kommt auf ein Prämienvolumen von 17,05 Mrd. Franken, was um etwa 100 Mio. Fr. unter dem Ergebnis des Vorjahres liegt. In der Schweiz stiegen die Einnahmen um 2,1 Prozent auf 8,3 Mrd. Franken. In Frankreich und Deutschland, den grössten Auslandsmärkten, gingen die Einnahmen je um 2,7 Prozent zurück.
Rückläufig sind die Zahlen im Geschäft mit vermögenden Privatkunden im Ausland und beim AWD. Den AWD hatte die Swiss Life dem deutschen Geschäftsmann Carsten Maschmeyer abgekauft, der zwischenzeitlich im Swiss-Life-Verwaltungsrat sass. Inzwischen hat sich der AWD von Maschmeyer gelöst.
Die Dividende, die Swiss Life ihren Aktionären ausbezahlt, bleibt gleich wie 2011. Damit erhalten die Anteilseigner 4,50 Fr. pro gehaltenem Titel.