Nach einem Warnstreik sind die Lohnverhandlungen für rund 130’000 Beschäftigte der Deutschen Bahn in der Nacht unterbrochen worden. Die Gespräche zwischen der Gewerkschaft und der Bahn sollen am Morgen in Berlin fortgesetzt werden.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert eine Einkommenserhöhung um 6,5 Prozent bei zwölf Monaten Vertragslaufzeit. Die Bahn hatte zuletzt 2,4 und 2,0 Prozent in zwei Schritten verteilt auf zwei Jahre angeboten.
Das hatte die EVG als zu gering abgelehnt und am Montag einen Warnstreik organisiert. Dadurch fielen nach Angaben der Bahn mehr als 150 Züge ganz oder auf Teilstrecken aus. Mehrere hundert Züge hatten Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Die EVG will vorerst auf weitere Arbeitsniederlegungen verzichten.
Am Dienstag werden auch die Vertreter von sechs Bahnunternehmen am Verhandlungstisch erwartet, die mit der Deutschen Bahn im Nahverkehr konkurrieren. Alle drei Tarifparteien wollen den Anfang 2011 geschlossenen Branchentarifvertrag erneuern.
Er sieht vor, dass die Einkommen von Beschäftigten der Bahn-Konkurrenten maximal 6,25 Prozent unter dem Niveau der Bahntochter DB Regio liegen dürfen. Am Dienstagmittag will die Tarifkommission der EVG den Verhandlungsstand bewerten und über weitere Schritte beraten.