Deutsche Bahn verlegt 10’000 Meter neue Gleise in Basel

Der Ausbau der Rheintalbahn der Deutschen Bahn (DB) bringt Bauarbeiten auch in Basel: Ab 2019 sollen zwischen der Landesgrenze bei Weil am Rhein (D) und dem nördlichen Rheinufer drei Eisenbahnbrücken neu gebaut und 167 Kubikmeter Boden bewegt werden.

Visualisierung der neuen Wiesenquerung

(Bild: DB)

Der Ausbau der Rheintalbahn der Deutschen Bahn (DB) bringt Bauarbeiten auch in Basel: Ab 2019 sollen zwischen der Landesgrenze bei Weil am Rhein (D) und dem nördlichen Rheinufer drei Eisenbahnbrücken neu gebaut und 167 Kubikmeter Boden bewegt werden.

Auf Schweizer Boden in Basel entfallen vom ganzen Rheintal-Ausbau nur 3,1 Streckenkilometer. Neu verbaut werden darauf indes rund 10’000 Meter Gleise, wie DB-Verantwortliche am Montag vor den Medien ausführten. Dazu kommen 1450 Meter Schallschutzwände von bis zu fünf Metern Höhe sowie 720 Meter Stützwände.

Neu gebaut werden die Bahnbrücken über die Neuhausstrasse, die Fasanenstrasse und den Wiese-Korridor. Jene über die Neuhausstrasse hat für sechs Gleise eine Breite von gut 36 Metern; jene über die Wiese und die Freiburgerstrasse ist 12 Meter breit und 154 Meter lang – westseitig kommt eine drei Meter hohe Schallschutzwand darauf.

Schallschutzfenster in Basel

Wegen des Bahnlärms werden in Weil-Otterbach 200 Wohnungen daraufhin geprüft, ob sie Schallschutzfenster bekommen sollen. In Basel sind es insgesamt 146 Wohnungen, zumeist in der näheren Umgebung des Badischen Bahnhofs. Die Bauarbeiten sollen auch Vogel-Brutzeiten und Reptilienschutz berücksichtigen, wie es weiter hiess.

Nicht zu vermeiden seien allerdings teils Nachtarbeiten dort, wo betroffene Gleise tagsüber befahren werden. Zudem werde es auch zeitweise zu Einschränkungen des Bahnangebotes kommen. Beim Bahnhof überschreiten zudem Risiken der prognostizierten Benzintransporte das nach Störfallverordnung Zulässige, was aber betrieblich lösbar sei.

Das Baugesuch für das Teilprojekt soll im April beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht werden – für die Arbeiten gilt Schweizer Recht. Die DB hoffen auf grünes Licht 2018, sodass 2019 begonnen werden kann und idealerweise die Arbeiten bis 2024 abgeschlossen werden könnten. Insgesamt sind die Kosten auf 273 Millionen Euro veranschlagt.

Einspracheberechtigt sind gemäss dem üblichen Verfahren neben Anwohnern auch Verbände. Die DB will die Anwohnerschaft am 5. April im Kongresszentrum Basel persönlich über Pläne und Abläufe informieren.

DB mit Verspätung unterwegs

Die Rheintalbahn wird zwischen Basel und Karlsruhe ausgebaut, damit sie gemäss einem Staatsvertrag von 1996 den Bahnverkehr der Schweizer NEAT abnehmen kann. Während der neue Gotthardtunnel im Juni eingeweiht wird, hofft die DB bis 2035 fertig zu sein – wobei 53 der gut 190 Kilometer erst im Vorprojektstadium stecken.

Ziel des Ausbaus ist die Erhöhung der Kapazitäten, im Güterverkehr etwa um rund einen Drittel, die Entflechtung von Güter-, Fern- und Nahverkehr sowie markant kürzere Fahrzeiten. Die Rheintalbahn ist Teil der wichtigsten europäischen Nord-Süd-Achse zwischen Rotterdam und Genua, auf der deutliche Verkehrszunahmen erwartet werden.

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