Die Deutsche Bank kommt Kritikern von Spekulationsgeschäften mit Lebensmitteln entgegen. Künftig will Deutschlands grösstes Geldhaus sicherstellen, dass neue Finanzprodukte das Entstehen von Preisspitzen nicht begünstigten.
Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel». Es sollten keine Fonds mehr angeboten werden, die auf sogenannten Momentumstrategien beruhen. Diese setzen auf kurzfristige Preistrends bei Agrarrohstoffen und treiben damit die Notierungen tendenziell weiter nach oben. Weitere Details nannte der Sprecher nicht.
Organisationen wie Foodwatch und Oxfam werfen Banken vor, ihre Termingeschäfte mit Getreide, Öl und anderen Rohstoffen trieben die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe und trügen damit zum Hunger in der Dritten Welt bei.
Viele deutsche Banken hatten sich öffentlichkeitswirksam aus dem Rohstoff-Derivatemarkt zurückgezogen. Landwirte können sich mit dem Kauf der an Börsen gehandelten Papiere gegen fallende Preise absichern. Die Deutsche Bank fährt zwar ihr Geschäft mit physischen Rohstoffen zurück, hält aber am Derivate-Handel damit fest.