Fast 15 Jahre nach dem Ende der D-Mark horten die Deutschen immer noch alte Münzen und Scheine im Wert von mehreren Milliarden Euro.
Wie die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Bundesbank berichtete, waren Ende November noch 167 Millionen Scheine und 23,5 Milliarden Münzen aus der Zeit vor 2002 im Umlauf. Nie zuvor seien so wenige D-Mark-Restbestände in den Filialen der Bundesbank in Euro umgetauscht worden wie 2016.
Das nach wie vor nicht zurückgegebene Bargeld hat demnach einen Gesamtwert von 12,73 Milliarden DM oder umgerechnet 6,51 Milliarden Euro. Rein rechnerisch verfüge also jeder der gut 40 Millionen Privathaushalte in Deutschland noch über alte Scheine und Münzen im Wert von 310 DM.
Insgesamt seien mehr als 95 Prozent des einstigen D-Mark-Bargelds in Euro umgetauscht worden. Vor allem alte Münzen hätten die Deutschen aber behalten, schreibt die «Welt am Sonntag». So fehlten laut Bundesbank-Zahlen nur noch gut zwei Prozent des Werts der einst umlaufenden DM-Banknoten, aber immer noch knapp 56 Prozent der Münzen.
Gerade viele der 10-Pfennig- und noch kleineren Münzen seien wohl «unwiederbringlich verloren», sagte der für Münzen und Scheine zuständige Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele der Zeitung. Sie würden wegen ihres geringen Wertes wohl niemals umgetauscht werden. Daneben befänden sich viele Fünf und Zehn-DM-Gedenkmünzen in Sammlerhänden.
Auch im Ausland vermutet die Bundesbank demnach noch grössere DM-Bestände. Im ehemaligen Jugoslawien und in anderen Teilen Osteuropas habe die D-Mark zeitweise als Zweitwährung gedient. «Zudem wurde sie weltweit als Transaktions- und Wertaufbewahrungsmittel genutzt», sagte Thiele.