In Deutschland hat sich die Regierungskoalition auf einen Gesetzentwurf zur umstrittenen Förderung von Erdgas aus schwer zugänglichen Gesteinsschichten geeinigt. Dabei wurden auch «die Bedenken der bislang kritischen Abgeordneten» ausgeräumt.
«Wir haben dabei das höchste Mass an Sicherheit für die Bürger, die Umwelt und insbesondere die Trinkwasserversorgung unseres Landes vereinbart», erklärte die umweltpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Marie-Luise Dött, am Freitag.
Problematisch waren zuletzt Regelungen zum Schutz des Bodensees, der Trinkwasserlieferant für rund fünf Millionen Menschen ist.
Laut «Ruhr Nachrichten» einigten sich Union und FDP nun darauf, Fracking im Einzugsgebiet von Trinkwasserseen zu verbieten. Weiterhin erlaubt hingegen sei es in der Nähe von Staumauern. Dött erklärte lediglich, die Koalition verschärfe mit dem Gesetzentwurf «die gegenwärtige Rechtslage um ein Vielfaches».
Umstrittenes Fracking
Durch das sogenannte Fracking wird Gas aus Schiefergestein tief unter der Erde gelöst. Die Technologie ist unter anderem deshalb umstritten, weil dabei Chemikalien eingesetzt werden, die auch das Trinkwasser verunreinigen könnten.
Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) kritisierte den neuen Frackingkompromiss der Koalition. «Die Bundesregierung will mit aller Macht den Weg für die Risikotechnologie Fracking freimachen», sagte er den «Ruhr Nachrichten» vom Samstag.
Der stellvertretende umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Frank Schwabe, erklärte am Freitag, Fracking mit wassergefährdenden Chemikalien «gehört untersagt».