Deutsche Kriegsfotografin in Afghanistan von Polizei erschossen

Einen Tag vor der Präsidentschaftswahl in Afghanistan ist die deutsche Kriegsfotografin Anja Niedringhaus von einem Polizisten erschossen worden. Die kanadische Journalistin Kathy Gannon wurde schwer verletzt, wie eine Polizeisprecher in der östlichen Provinz Chost sagte.

Niedringhaus am WEF 2013, fotografiert von Michael Würtenberg. (Bild: Michael Würtenberg)

Einen Tag vor der Präsidentschaftswahl in Afghanistan ist die deutsche Kriegsfotografin Anja Niedringhaus von einem Polizisten erschossen worden. Die kanadische Journalistin Kathy Gannon wurde schwer verletzt, wie eine Polizeisprecher in der östlichen Provinz Chost sagte.

Niedringhaus sei sofort tot gewesen. Demnach ereignete sich die Attacke innerhalb eines Polizeistützpunkts. Beide arbeiteten für die Nachrichtenagentur AP und hatten jahrelange Erfahrung in der Region. 

Der Hintergrund des Vorfalls im Distrikt Tanai war zunächst unklar. Die beiden Reporterinnen waren zur Berichterstattung über die afghanische Präsidentenwahl nach Chost gereist.

Angespannte Lage vor den Wahlen

Niedringhaus arbeitete seit 2002 für die AP. 2005 gewann sie gemeinsam mit einem Team an AP-Fotografen den Pulitzer-Preis für ihre Berichterstattung im Irak.

Im vergangenen Monat war ein schwedischer Reporter in Kabul auf offener Strasse erschossen worden. Die Sicherheitslage in Afghanistan vor der Wahl ist extrem angespannt.

In Afghanistan findet am Samstag die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt. Im Vorfeld der Abstimmung verstärkten die radikalislamischen Taliban ihre Angriffe. Sie drohten damit, die Wahl zu boykottieren und gewaltsam zu stören.

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