Deutsche Linke bestimmt weitere Vorstandsmitglieder

Die deutsche Partei Die Linke hat am Sonntag ihren zweitägigen Bundesparteitag in Göttingen fortgesetzt. Unter anderem steht die Bestimmung eines neuen Bundesgeschäftsführers und weiterer Vorstandsmitglieder auf dem Programm.

Die neu gewählte Co-Präsidentin der deutschen Linken: Katja Kipping (Archiv) (Bild: sda)

Die deutsche Partei Die Linke hat am Sonntag ihren zweitägigen Bundesparteitag in Göttingen fortgesetzt. Unter anderem steht die Bestimmung eines neuen Bundesgeschäftsführers und weiterer Vorstandsmitglieder auf dem Programm.

Ausserdem wollten die Bundestagsfraktion und die Vertreter der Partei im Europaparlament den Delegierten über die Arbeit der vergangenen Monate berichten.

In dem seit Wochen tobenden parteiinternen Richtungsstreit hatte sich das linke Lager am ersten Tag des Treffens gegen die Reformer durchgesetzt. Der Parteitag wählte die sächsische Bundestagsabgeordnete Katja Kipping und den baden-württembergischen Landeschef Bernd Riexinger am Samstagabend als neue Doppelspitze.

Riexinger, der dem Gewerkschaftsflügel zugerechnet wird, behauptete sich in einer Kampfkandidatur um den Bundesvorsitz relativ knapp gegen den ostdeutschen Realo und Bundestagsfraktionsvize Dietmar Bartsch; Kipping liess die Hamburger Linke-Fraktionschefin Dora Heyenn klar hinter sich.

Machtkampf der Parteiflügel

Kipping wird keinem der beiden Flügel der vor fünf Jahren aus ostdeutscher PDS und westdeutscher WASG fusionierten Partei zugerechnet. Die 34-jährige Dresdnerin triumphierte mit 67,1 Prozent der Stimmen über Heyenn (29,3 Prozent).

Der 56 Jahre alte Riexinger setzte sich gegen Bartsch mit 53,5 zu 45,2 Prozent der Stimmen durch. Er hatte erst nach dem Rückzug des Linken-Gründungsvaters Oskar Lafontaine aus dem Machtkampf für den Parteivorsitz kandidiert.

Lafontaine verzichtete auf eine Kandidatur, weil er sich mit Bartsch nicht einigen konnte und keine Kampfkandidatur wollte. Seine Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht entschied sich erst nach langem Zögern gegen eine Kandidatur und liess Riexinger den Vortritt. Sie wurde später als stellvertretende Parteichefin wiedergewählt.

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