Nach der Beerdigung in Köln hat Berlin Abschied von Guido Westerwelle. Aussenminister Frank-Walter Steinmeier würdigt seinen Vorgänger als sensiblen Menschen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker stellt seine Verdienste für Europa heraus.
Der ehemalige FDP-Vorsitzende war Mitte März im Alter von 54 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Er wurde am vergangenen Samstag in Köln begraben.
An dem Tag hatte es bereits in Köln einen ökumenischen Gottesdienst gegeben, bei dem Kanzlerin Angela Merkel die Trauerrede hielt. Die Trauerfeier am Montag wurde nun vom Aussenministerium, der FDP und der Westerwelle-Stiftung gemeinsam veranstaltet. Daran nahmen auch sein Witwer Michael Mronz und sein Bruder Kai Westerwelle teil.
Der heutige Aussenminister Steinmeier würdigte seinen Vorgänger als Politiker mit einer sehr ausgeprägten «menschlichen Sensorik». Westerwelle habe «das Auf und Ab der Politik erlebt wie kaum ein anderer».
Respekt hart erarbeitet
Trotzdem habe er sich aussergewöhnliche Empfindsamkeit für Menschen bewahrt. «Er war sensibel. Er war verletzlich. Auch wenn er das vor den allermeisten verstecken konnte.» Als Aussenminister habe er sich Vertrauen und Respekt «hart erarbeiten müssen». «Aber er hat es geschafft.»
EU-Kommissionspräsident Juncker sagte über Westerwelle: «Er hat sich um Deutschland und Europa verdient gemacht. Er hat die Welt besser gemacht. Dafür, lieber Guido, vielen Dank.» FDP-Chef Lindner sagte, die zehn Jahre unter Westerwelle seien für seine Partei eine «äusserst erfolgreich Ära» gewesen.
An der Trauerfeier nahmen neben zahlreichen Botschaftern und anderen Diplomaten unter anderem auch Ex-Bundespräsident Horst Köhler, Finanzminister Wolfgang Schäuble sowie Grünen-Vorsitzender Cem Özdemir teil.