Die Zentren diverser deutscher Städte sind ab Neujahr für Autos mit zu hohem Schadstoffausstoss gesperrt. Ab Januar sind unter anderem in Frankfurt, Stuttgart und Osnabrück nur noch Personenwagen mit grüner Umweltplakette zugelassen, der strengsten Klasse.
Dies teilte das deutsche Umweltamt in Dessau-Rosslau am Freitag mit. Die gelbe Plakette reicht also nicht mehr aus. München wird am 1. Oktober nachziehen. Die Fahrverbote in den Umweltzonen sind gestaffelt und an den Farben grün, gelb und rot erkennbar.
Die Einteilung nach Schadstoffgruppen ermöglicht den zuständigen Behörden lokal und regional angepasste Massnahmen zur Verkehrsbeschränkung zu ergreifen. So sollen vor allem die „Drechschleudern“ aus den Umweltzonen verbannt werden.
In Deutschland werden seit 2006 Personenwagen, Lastwagen und Busse deshalb nach der Höhe der Partikelemissionen einheitlich eingeteilt. Dabei gibt es die drei Farben rot, geld und grün. Wer gar keine Vignette hat oder bekommt, darf in den sogenannten Umweltzonen überhaupt nicht verkehren.
Die jüngste Verschärfung dieser Vorschriften betrifft vor allem Autofahrer in Baden-Württemberg. In rund 20 bestehenden Umweltzonen, unter anderem in Karlsruhe, Mannheim und Freiburg, beginnt ab ersten Januar die zweite Stufe: Das bedeutet, dass Autos mit roter Plakette dort nicht mehr fahren können. Bislang betraf das Verbot nur Autos ohne Plakette. Ab Neujahr haben nur noch gelb oder grün markierte Autos freie Fahrt.
Auch für Schweizer Autos
Auch Schweizer Automobilisten müssen sich die Umweltplaketten besorgen, wenn sie in Umweltzonen fahren wollen. Sie können unter anderem in Werkstätten, bei den Technischen Überwachungsvereinen (TÜV), den Verkehrsämtern oder dem KFZ-Dienstleistungsunternehmen Dekra erworben werden. Auch die „Climate Company – Umwelt Plakette“ stellt die Vignette aus. Zurzeit kosten sie zwischen knapp 40 und 50 Euro.
Ein ähnliches Vignetten-System in Schweizer Städten wurde vor knapp einem Jahr vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) abgeblasen. Unter den rund 3700 Vernehmlassungsantworten waren nur wenige für die Einrichtung von Umweltzonen.
Grosse Städte hatten in der Anhörung das Vorhaben zwar befürwortet. Die kleineren Städte jedoch bezweifelten den Nutzen. Gemäss ASTRA verwarfen insbesondere die Kantone die Idee mit grosser Mehrheit. Genau sie wären jedoch für die Umsetzung verantwortlich gewesen. Die Kantone hätten ein Missverhältnis zwischen Aufwand und Wirksamkeit geortet, schrieb das ASTRA im Januar vor einem Jahr.