Der Schriftsteller Bodo Kirchhoff hat mit seinem Buch «Widerfahrnis» den diesjährigen Deutschen Buchpreis gewonnen. Das gab der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Montagabend in Frankfurt bekannt.
Mit dem Preis, der mit 25’000 Euro dotiert ist, wird traditionell am Vorabend der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse die beste literarische Neuerscheinung des Jahres ausgezeichnet.
Das Buch sei «ein vielschichtiger Text, der auf meisterhafte Weise existenzielle Fragen des Privaten und des Politischen miteinander verwebt und den Leser ins Offene entlässt», begründete die siebenköpfige Jury ihre Wahl.
In dem Roman bricht ein im Ruhestand lebender Verleger mit einer Zufallsbekanntschaft – der etwa gleichaltrigen früheren Besitzerin eines Hutgeschäfts – zu einer spontanen Autoreise in den italienischen Süden auf. Das Liebespaar wird dann auf Sizilien mit der Flüchtlingskrise konfrontiert.
Kirchhoff setzte sich gegen Reinhard Kaiser-Mühlecker («Fremde Seele, dunkler Wald»), André Kubiczek («Skizze eines Sommers»), Thomas Melle («Die Welt im Rücken»), die Österreicherin Eva Schmidt («Ein langes Jahr») und Philipp Winkler («Hool») durch. Die fünf Finalisten erhalten jeweils 2500 Euro.