Deutscher Konjunkturmotor stockte Ende 2012

Die deutsche Wirtschaft geht mit schwerem Rucksack ins neue Jahr. Die Startbasis ist äusserst ungünstig: Im vierten Quartal 2012 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent und damit so stark wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr.

Die Konjunkturzahlen geben Bundeskanzlerin Angela Merkel keinen Grund zur Freude (Bild: sda)

Die deutsche Wirtschaft geht mit schwerem Rucksack ins neue Jahr. Die Startbasis ist äusserst ungünstig: Im vierten Quartal 2012 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent und damit so stark wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr.

Damit lief es im Schlussquartal deutlich schlechter als im Gesamtjahr 2012, wo es unterm Strich zu einem Wachstum von 0,7 Prozent reichte. Experten errechnen aus diesem Unterschied nun den sogenannten „statistischen Unterhang“.

Das Statistische Bundesamt beziffert ihn auf minus 0,3 Prozent. Dies ist eine Art Bremsfallschirm, den die Wirtschaft aus dem vorigen Jahr hinter sich herzieht.

Im Klartext: Sollte die Wirtschaft in den kommenden vier Quartalen jeweils stagnieren – also auf dem Niveau von Ende 2012 verharren – würde das Bruttoinlandsprodukt 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent sinken.

Besserung in Sicht

Es wäre das erste Rezessionsjahr seit 2009. Allerdings stehen die Aussichten deutlich besser. Die Wirtschaft hat ihren Tiefpunkt nach Einschätzung von Experten längst hinter sich, bereits für den Jahresstart sagen die meisten wieder Wachstum voraus. Einige streiten sich bereits, welchen Verlauf der Aufschwung nimmt.

Für das Gesamtjahr sagen Bundesbank und Bundesregierung einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 0,4 Prozent voraus, der Internationale Währungsfonds rechnet mit 0,6 Prozent. Damit droht zwar kein weiteres Rezessionsjahr, aber die Wirtschaft hat noch einen steinigen Weg vor sich – mit schwerem Gepäck.

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