Deutscher Präsident Gauck trifft Frankreichs Staatschef in Paris

Der deutsche Präsident Joachim Gauck hat am Montagabend seinen Antrittsbesuch bei Frankreichs neuem Staatschef François Hollande absolviert. Auf dem Programm des rund zweistündigen Treffens standen eine Unterredung sowie ein gemeinsames Abendessen im Elyséepalast.

"Interessante Gespräche": Gauck (v.l.) und Hollande (Bild: sda)

Der deutsche Präsident Joachim Gauck hat am Montagabend seinen Antrittsbesuch bei Frankreichs neuem Staatschef François Hollande absolviert. Auf dem Programm des rund zweistündigen Treffens standen eine Unterredung sowie ein gemeinsames Abendessen im Elyséepalast.

„Die beiden Präsidenten hatten sehr interessante Gespräche“, sagte ein Sprecher Gaucks im Anschluss. Es sei um das persönliche Kennenlernen, aber auch um Themen wie die Zukunft Europas und die im Januar bevorstehenden Feiern zum 50-jährigen Bestehen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit gegangen.

Das Treffen mit Gauck galt als weiteres Zeichen für die Bemühungen Hollandes, das Verhältnis zu Berlin zu verbessern. In den zurückliegenden Wahlkampfmonaten hatte der Sozialist wiederholt heftige Kritik an der deutschen Sparpolitik geäussert und war demonstrativ auf Distanz zu Bundeskanzlerin Angela Merkel gegangen.

Im französischen Präsidentschaftswahlkampf hatte die deutsche Regierungschefin allerdings auch den damaligen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy unterstützt. Sie war erst vergangene Woche zum ersten Mal zu Hollande nach Paris gereist.

Nach seinem Wahlsieg am 6. Mai hatte Hollande zunächst die SPD-Spitzenpolitiker Sigmar Gabriel, Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück in den Elyséepalast eingeladen.

Kein Konfrontationskurs

In den vergangenen Tagen wurde in Paris immer wieder betont, dass es keinerlei Konfrontationskurs gebe. „Im Gegensatz zu dem, was hier und dort gesagt wird (…), sind die Beziehungen zwischen Berlin und Paris gut“, bekräftigte beispielsweise Finanzminister Pierre Moscovici im Gespräch mit der Tageszeitung „Le Figaro“.

Ein weiteres Symbol für die engen Verbindungen soll am kommenden Sonntag ein Treffen von Merkel und Hollande in Reims werden. In der dortigen Kathedrale wollen die beiden Spitzenpolitiker den 50. Jahrestag der Aussöhnung beider Staaten würdigen.

Sie mündete am 22. Januar 1963 in der Unterzeichnung des sogenannten Elyséevertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Bereits an diesem Dienstag wird der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle in Paris erwartet. Er will dort den 50. Geburtstag des Goethe-Instituts Paris feiern.

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