Nach einer Brandserie zum Jahreswechsel in Los Angeles ist am Mittwoch ein Deutscher wegen Brandstiftung in 37 Fällen angeklagt worden. Der Anklageschrift zufolge wurde dabei auch ein Brandbeschleuniger verwendet.
Der 24-Jährige wurde am Montag festgenommen. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm Dutzende Jahre Haft. Er steht im Verdacht, insgesamt mehr als 50 Brände gelegt zu haben, die einen Schaden von rund drei Millionen Dollar anrichteten.
Der Angeklagte habe den Einwohnern der betroffenen Gemeinden grossen Schaden zugefügt, auch psychisch. Dies rechtfertige eine lebenslange Strafe, erklärte Bezirksstaatsanwalt Steve Cooley. Bei der für den 24. Januar vorgesehenen Anklageverlesung könnten weitere Anklagepunkte hinzukommen.
Die Behörden gingen nach eigenen Angaben davon aus, dass der Angeklagte aus Ärger über Probleme seiner sich ebenfalls in den USA aufhaltenden Mutter mit der Justiz zum Brandstifter wurde. Der Mann wurde als selbstmordgefährdet eingestuft und wird deshalb in der Untersuchungshaft besonders überwacht.
Ermittlungen in Deutschland
Der Deutsche wurde offenbar auch in Hessen straffällig. Die Staatsanwaltschaft Marburg ermittelt gegen den Mann wegen Brandstiftung und Betrug, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte.
Auch gegen die Mutter läuft ein Ermittlungsverfahren, das die Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen gewerbsmässigen Betrugs in 19 Fällen in den Jahren 2000 bis 2005 eingeleitet hat. Die US-Behörden erklärten, der Sohn sei im Oktober in die USA eingereist. Sein Visum laufe am 18. Januar ab.
Die Mutter reiste den Angaben zufolge zuletzt im Januar 2007 legal in die USA ein. Sie verliess die USA vier Monate später. Im Mai 2010 stellten Mutter und Sohn einen Asylantrag in Kanada, den die dortigen Behörden aber ablehnten.