Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben im Juli deutlich zugenommen. Sie erreichten umgerechnet 531,8 Milliarden Franken. Das sind gegenüber dem leicht revidierten Vormonatswert 15,8 Milliarden Franken mehr.
Der von der SNB am Freitag publizierten Tabelle kann allerdings nicht entnommen werden, in welchem Volumen die Schweiz Notenbanker im Kampf gegen die Frankenstärke neuerlich Devisen gekauft haben.
Ein grosser Teil der Zunahme der Devisenreserven in Franken dürfte auf die Kursveränderungen gegenüber den wichtigsten Anlagewährungen seit dem Einlenken Griechenlands im Schuldenstreit zurückzuführen sein. So hat der Euro im Juli von 1,03 auf rund 1,06 Franken zugelegt und der Dollar von 95 auf 98 Rappen.
Zuvor hatte die SNB Ende Juni auf die damalige Eskalation in Griechenland mit Eingriffen am Devisenmarkt reagiert und das entgegen ihrer Praxis auch bekanntgegeben. Es waren dies die ersten bestätigten Interventionen seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Franken im Januar.
Die Währungsreserven sind damit im Juli erstmals seit längerer Zeit wieder deutlicher gestiegen. Für Juni (-1,5 Milliarden Franken), Mai (-4,7 Milliarden Franken) und April (-0,5 Milliarden Franken) war noch ein leichter Rückgang ausgewiesen worden. Davor waren die Devisenreserven vor allem im Februar (+11 Milliarden Franken) und März (+13 Milliarden Franken) deutlich gewachsen.
Inzwischen hat der Euro angesichts der Erholung einiger Volkswirtschaften im Gebiet der Einheitswährung weiter an Wert zurückgewonnen. Am Donnerstag kostete der Euro erstmals seit Anfang März im Devisenhandel wieder mehr als 1,07 Franken. Am Freitagmorgen notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,730 Franken.