Wie Recherchen zu Tage führen, ist der Deutsche Fussball-Bund bemüht, Spuren der Korruption bei der Vergabe der WM 2006 an Deutschland zu verwischen. Ein vormaliger Funktionär ist ein wichtiger Zeuge.
Der DFB hat in der Affäre um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 nach Informationen der Süddeutschen Zeitung sowie der TV-Sender NDR und WDR jahrelang Dokumente und Hinweise vertuscht, die auf Korruption oder zumindest dubiose Geschäfte hindeuten. Das hätten Recherchen ergeben, schrieb die Süddeutsche Zeitung am Mittwochabend.
Die Medien stützen sich auf die Ermittlungen der Kanzlei «Freshfields». Stefan Hans, der frühere Vize-Generalsekretär im DFB, soll gegenüber den Ermittlern von einer relevanten Verschleierung gesprochen haben. Freshfields untersucht die Affäre im Auftrag des DFB. Dem Vize-Generalsekretär wurde im Zug des Skandals vom Verband gekündigt.
Als konkretes Beispiel für mögliche Bestechungsversuche nannte Stefan Hans, der langjährige Vertraute des zurückgetretenen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach, die ominöse Afrika-Hilfe für sieben Millionen Euro, die der Weltverband FIFA nach der WM-Vergabe vom deutschen Organisationskomitee gefordert hatte. Danach sollten mit dem Geld in Afrika Bolzplätze gebaut werden.
Die Plätze hätten den Aussagen von Hans zufolge aber «wohl nicht sieben Millionen Euro gekostet». Freshfields geht nun der Spur nach, «ob diese Millionen-Hilfe ein Ausgleich dafür sein sollten, dass Südafrika die Abstimmung in der FIFA über die WM 2006 gegen Deutschland verloren hatte».