Die 66. Berlinale ist vorbei – die Diskussionen sollen weitergehen

Mit dem Flüchtlings-Drama «Fuocoammare» hat bei der 66. Berlinale, die heute mit einem Publikumstag zu Ende geht, erstmals seit Jahrzehnten ein Dokumentarfilm den Goldenen Bären gewonnen. Die Auszeichnung soll aufrütteln.

Er hat den 66. Berliner Filmfestspielen das «Herz der Berlinale» beschert: «Fuocomare»-Regisseur und Gewinner des Goldenen Bären Gianfranco Rosi. (Bild: sda)

Mit dem Flüchtlings-Drama «Fuocoammare» hat bei der 66. Berlinale, die heute mit einem Publikumstag zu Ende geht, erstmals seit Jahrzehnten ein Dokumentarfilm den Goldenen Bären gewonnen. Die Auszeichnung soll aufrütteln.

Der italienische Regisseur Gianfranco Rosi widmete den Preis am Samstag bei einer berührenden Gala in Berlin den Menschen auf der Mittelmeerinsel Lampedusa, wo alljährlich Hunderttausende Flüchtlinge Schutz suchen. Jury-Präsidentin Meryl Streep nannte den Film «das Herz der Berlinale».

Die Berliner Festspiele zeigten bei ihrer 66. Ausgabe bewusst viele Filme, die sich mit aktuellen politischen Themen auseinandersetzen. Bis zum Freitag wurden bei dem Festival 25’000 Euro für Flüchtlinge gesammelt. Im Vorjahr hatte der verfolgte iranische Filmemacher Jafar Panahi mit seiner Tragikomödie «Taxi» den Goldenen Bären gewonnen.

Insgesamt waren bei dem ungewöhnlich gehaltvollen Festival in elf Tagen mehr als 400 Filme zu sehen, 18 liefen im internationalen Wettbewerb. Ein Grossaufgebot an Stars, allen voran US-Beau George Clooney, sorgte für Aufsehen. Schon vor Tagen waren über 300’000 Karten verkauft.

Jury-Präsidentin Streep bekam mehrfach begeisterten Applaus, Küsse und Liebeserklärungen. «Wir sind beschwingt und energiegeladen angesichts all der tollen Filme, die wir gesehen haben», sagte sie. Und eine Berlinale mehr ist Geschichte.

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