Die ZSC Lions sind wieder auf Kurs Richtung Halbfinals. Hauptverantwortlich für das 1:0 gegen Lugano: Goalie Niklas Schlegel. «Er hat unglaublich gut gespielt», sagt Torschütze Patrick Geering.
Der Poker von ZSC-Coach Hans Wallson geht perfekt auf. Nach der 3:4-Niederlage in Lugano am Dienstag wechselt er den Torhüter. Anstelle des zweifachen Meistergoalies Lukas Flüeler besetzt im dritten Spiel der 22-jährige Niklas Schlegel die wichtigste Position im Team. Und es braucht eine bärenstarke Leistung des Talents aus dem eigenen Nachwuchs, denn offensiv sind die Löwen ohne ihren Topskorer Robert Nilsson trotz grosser Bemühungen reichlich zahnlos.
«Er hat unglaublich gut gespielt», schwärmt Patrick Geering, der Schütze des goldenen Tores 20 Sekunden vor der zweiten Drittelspause. «Er hatte einige Big Saves.» 24 Schüsse wehrte Schlegel ab, der erst zum zweiten Mal in einer Playoffpartie startete. Auch in der hektischen Schlussphase, als die Tessiner mit aller Macht auf den Ausgleich drückten, blieb er immer cool. «Wenn man kein Tor schiesst, ist es schwierig zu gewinnen», meinte Lugano-Stürmer Grégory Hofmann. Bei einem Pfostenschuss Hofmanns sowie zwei weiteren Stangentreffern hatte Schlegel auch das nötige Glück.
Seinen bisher einzigen Playoffeinsatz über 60 Minuten hatte Schlegel vor einem Jahr zum Auftakt der Viertelfinalserie gegen den SC Bern. Nach der Startniederlage wechselte der damalige Coach Marc Crawford zu Lukas Flüeler, der aber lange verletzt war und das 0:4-Debakel nicht verhindern konnte. Schlegel war sowohl in der letztjährigen als auch in der diesjährigen Qualifikation statistisch der bessere Goalie als Flüeler. Und er hatte auch den zuvor einzigen Shutout der Lions in dieser Saison festgehalten.
So gesehen machte es Sinn, dass Wallson den jungen Keeper ins Stahlbad Playoffs warf. Dieser zahlte das Vertrauen mit einer tadellosen Leistung zurück und dürfte auch am Samstag in Lugano im Kasten stehen. Entschieden ist die ungemein intensive Serie zwischen dem Qualifikationszweiten und dem letztjährigen Playoff-Finalisten bei weitem noch nicht. Dank Schlegel stehen die ZSC Lions aber wesentlich besser da als vor einem Jahr.