Die Bündnerinnen und Bündner müssen sich auf weitere Bärenbesuche einstellen. Damit meint der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli nicht Besuche von M13, sondern von Bären aus dem italienischen Trentino.
Die Population dort wachse weiter, sagte der oberste Bündner Wildhüter im Interview mit der „Südostschweiz am Sonntag“. Gleichzeitig relativiert er: Problembären wie einst JJ3 oder jetzt M13 seien selten. In den letzten Jahren seien bis zu acht Bären in Graubünden unterwegs gewesen, und nur diese beiden hätten als Problembären eingestuft werden müssen.
„Die übrigen Bären blieben allesamt unauffällig. Von einer Häufung der Probleme mit eingewanderten Bären kann demnach keine Rede sein.“
M13 aber bereite ihm Sorgen. Der Bär verhalte sich mehr als nur auffällig. „Und nun stellt sich die Frage, ob das Tier durch sein Verhalten zu einer unmittelbaren Gefahr für Menschen in Wohngebieten wird“, sagt Cavigelli.
Unter scharfer Beobachtung
Doch erst wenn M13 sich weiter negativ entwickeln sollte, „würden wir ihn neu als Risikobären betrachten müssen“. Und dann wäre ein Abschuss möglicherweise unausweichlich, denn die Alternativen seien nur theoretischer Art.
M13 einzufangen und in seinem Herkunftsland wieder auszusetzen sei zwar möglich. „Wir können leider aber nicht davon ausgehen, dass die italienischen Behörden gewillt sind, die Rückverfrachtung eines Risikobären ins Trentino zu erlauben.“ Aus tierschützerischer Sicht sei es zudem problematisch, ein auf freier Wildbahn geborenen Bären in einem Gehege eines Parks unterzubringen.
M13 war Anfang vergangener Woche in einer Puschlaver Maiensässregion auf rund 1700 Metern in ein Ferienhaus eingedrungen und hatte nach Fressbarem gesucht.
Am Freitag besuchte der eidgenössische Jagdinspektor Reinhard Schnidrig im Puschlav Vertreter der Bündner Behörden und die Bevölkerung. Besiegelt wurde das Schicksal von M13 nicht.