Die Chancen auf weisse Weihnachten liegen derzeit bei 5 Prozent

Die Chancen auf verschneite Weihnachten sind dieses Jahr gering. Bislang sind sämtliche Gipfel unterhalb von 2000 Metern über Meer noch grün. Während an Skifahren in diesen Regionen nicht zu denken ist, lockt da und dort ein zugefrorener See zum Schlittschuhlaufen.

Unten kalt, oben sonnig: Nebel – wie hier über dem Vierwaldstättersee – beschert den tiefen Lagen Temperaturen um den Gefrierpunkt. (Archivbild)

(Bild: sda)

Die Chancen auf verschneite Weihnachten sind dieses Jahr gering. Bislang sind sämtliche Gipfel unterhalb von 2000 Metern über Meer noch grün. Während an Skifahren in diesen Regionen nicht zu denken ist, lockt da und dort ein zugefrorener See zum Schlittschuhlaufen.

Die Wahrscheinlichkeit auf weisse Weihnachten beträgt dieses Jahr 5 Prozent, wie der Wetterdienst Meteonews mitteilt. Für etwas Glitzer könnte höchstens der Raureif in den kalten und nebligen Nächten sorgen. Schuld an der fehlenden weissen Pracht ist die stabile Hochdrucklage, die seit Anfang Dezember anhält. Sie verhindert den Aufstieg von Niederschlagsfronten in den Alpenraum.

In zahlreichen Regionen gab es seit Monatsbeginn überhaupt keine Niederschläge. Eine Änderung ist bis Heiligabend nicht in Sicht, zumindest nicht in den meisten Vorhersage-Modellen der Meteorologen. Damit dürfte der Dezember viel zu trocken bleiben. Dies ist vor allem für Skigebiete eine Qual, die ihren Gästen unterhalb von 2000 Metern lediglich Kunstschnee anbieten können.


Das Quecksilber klettert bei Nebel in den Lagen unterhalb von 800 Metern kaum über den Gefrierpunkt und sorgt damit für einen zu kalten Dezember. Derweil ist es in der Höhe aber mild, oft gar mit Sonnenschein. Die Temperaturen liegen dort deutlich über der jahreszeitlichen Norm.

Doch auch wenn es in der Höhe generell mild ist, sind Ausnahmen möglich: Nämlich in eingeschlossenen Bergtälern, in schattigen Lagen oder isolierten Gebieten.

Gefrorene Seen

Während Skifans sich grämen, freuen sich andernorts die Schlittschuhfahrer. Im Bündnerland ist die Eisschicht auf dem Obersee in Arosa seit Mittwoch genügend dick, um Schlittschuh zu laufen. Die Eisfläche präsentiert sich als «tiefdunkles Schwarzeis», wie Arosa Tourismus mitteilte.

Im Engadin ist der Lago Bianco auf dem Berninapass zwar gefroren, aber nicht zum Begehen geöffnet. Noch zwei Zentimeter fehlen der Eisschicht des Walliser Lac de Champex, um offiziell Menschen tragen zu dürfen.

In La Brévine NE wurde der zugefrorene Lac des Taillères bereits letzte Woche der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wie Gilles Henry vom Neuenburger Tourismus-Büro sagte: «Am Samstag hatte es bei prächtigem Sonnenschein mehrere Hundert Personen auf dem See. Das Eis ist wunderschön, weil kein Schnee darauf liegt.»


In den Freibergen haben sich bereits einige Personen auf den Etang de la Gruère getraut, der in einem Naturreservat unweit von Saignelégier JU liegt. Das Eis ist dort allerdings erst etwa zehn Zentimeter dick.

Im Waadtland dagegen lädt der Lac de Joux derzeit eher zum Wasserskifahren als zum Schlittschuhlaufen ein. «Er gefriert selten vor Weihnachten zu: eher im Januar oder Februar», sagt Joakim Bonny von Vallée de Joux-Tourismus. Auch da wird es zwar des Nachts kalt, doch bleiben die Temperaturen tagsüber relativ mild.

Seit diesem Wochenende zugänglich ist dagegen der Lac Ter. Eine Eisdecke hat er, weil er kleiner und mehr im Schatten gelegen ist als der Lac de Joux. Beim Freiburger Schwarzsee wurden sechs Zentimeter Eis gemessen, in einigen Tagen soll auch er geöffnet werden.

Eigenes Risiko

In den Kantonen Zürich und Bern sind die Seen dagegen noch nicht gefroren. Da ist auch der Oeschinen-See auf 1578 Metern über Meer in den Berner Alpen keine Ausnahme, obwohl sich dort die Temperaturen um Null Grad bewegen.

Die Tourismus-Büros weisen darauf hin, dass Personen, die sich auf gefrorenen Seen bewegen, dies auf eigenes Risiko täten. Immerhin sind die Aussichten für Eisfans vorderhand gut: Laut MeteoSchweiz bleiben die Temperaturen bis zum Wochenende unverändert. Danach könnte allenfalls ein Nord-Nordwest-Wind einsetzen.

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