Die EU-Kommission will Fischer dafür bezahlen, weniger Fisch zu fangen. 6,5 Mrd. Euro sollen in der nächsten Haushaltsperiode von 2014 bis 2020 vor allem in eine umweltfreundlichere Fischerei fliessen, teilte die EU-Kommission in Brüssel am Freitag mit.
Die Bestände in Gewässern um Europa gelten als stark überfischt. Es gebe immer noch zu viele Fangschiffe, moniert EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki. Für die Verschrottung von Schiffen soll aber kein Geld mehr aus EU-Töpfen fliessen. Zwar habe sich durch solche Subventionen laut EU-Kommission die Flotte verkleinert, die verbleibenden Schiffe hätten dank besserer Technik aber immer mehr Fisch gefangen. „Für den Bau grosser Schiffe wird kein Geld mehr bereitgestellt“, teilte Damanaki mit.
Stattdessen sollen die kleine Küstenfischerei und Fischfarmen stärker gefördert werden. Auch für Technologie zur Vermeidung von Beifang ist Geld vorgesehen. Es sollen also weniger Fische tot zurück ins Meer geworfen werden. Längerfristig plant Damanaki ein Beifang-Verbot.
Die Umweltschutzorganisation WWF begrüsst die Vorschläge im Grundsatz. Wie auch Greenpeace kritisiert der WWF die Pläne als nicht ausreichend. So lange weiter EU-Geld in bessere Technik an Bord fliesse, werde auch mehr Fisch gefangen. Greenpeace bemängelt zudem, die EU-Kommission kontrolliere nicht, welche Bestände mit EU-Geldern befischt werden. Dadurch könnten europäische Subventionen in den Fang gefährdeter Bestände fliessen.