Das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf wirft in der neuen Wechselausstellung Fragen zu Essstörungen bei Jugendlichen auf. Die aus Frankreich geholte Ausstellung vergleicht weibliche Schönheitsideale und ihre Effekte auf Jugendliche.
Eine Diktatur der Schlankheit, geprägt von einer übermässigen Kontrolle des Körpers – so wird der aktuelle Zeitgeist umschrieben. Die bereits 2006 im Musée d’Aquitaine in Bordeaux gezeigte und für Genf aufgefrischte Ausstellung setzt Kontraste zu diesen Idealen.
So werden präkolumbianische Fruchtbarkeitsstatuen, eine Venus der Antike oder üppig gezeichnete Frauen auf Kunstwerken gezeigt. Sie stehen direkt neben Photos zu heutigen Trends wie «thigh gap» (Oberschenkellücke) oder «bikini bridge» (dünne Körper mit hervorstehenden Hüftknochen) bei jungen Frauen.
Diese unterschiedlichen Bilder zeigen die unendlich vielen Symbole für Weiblichkeit in den vergangenen Epochen und in verschiedenen Kulturkreisen. Das Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum arbeitete für die Ausstellung mit den Genfer Universitätsspitälern zusammen.
So sind berührende Zeugnisse oder Kunstwerke von ehemaligen Patientinnen von Essstörungen zu sehen. Diese erzählen von ihrem langen Kampf, davon wieder weg zu kommen. Die Ausstellung «Ados à corps perdu» ist noch bis am 8. Januar 2017 in Genf zu sehen.
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