Sébastien Fournier versucht, die erste Cupfinal-Niederlage des FC Sion zu erklären. Der Trainer spricht von fehlender Substanz.
Die Enttäuschung schwang mit jedem Wort mit. Fournier suchte nach den richtigen Sätzen, um zu erklären, was die Niederlage gegen den FC Basel bei ihm auslöste. Er fand sie nicht. «Ich verspüre einfach eine grosse Leere», erklärte er in den Katakomben des Stade de Genève. «Wir wussten, dass er irgendwann mal passieren musste, dass die Serie mal ein Ende finden würde. Jetzt hat es diese Mannschaft und mich erwischt.»
Dreimal gewann Fournier in den Neunzigerjahren mit dem FC Sion den Cup und später nochmals mit Servette. Nun bot sich ihm die Chance, als Trainer die fantastische Serie der Walliser mit einem 14. Sieg im 14. Cupfinal fortzusetzen. Ende April hatte der 45-Jährige aus Nendaz die Nachfolge von Peter Zeidler angetreten und darauf hingearbeitet, sein Team für den Final in Genf bereit zu machen. Viel Energie habe er in diese Arbeit gesteckt.
Vor dem Match hatten Fournier und Präsident Christian Constantin viel Aufwand betrieben, um das legendäre Walliser Cup-Fieber bei der Mannschaft zu entfachen. Doch die Oberschenkelzerrung von Carlitos und die Erkrankung von Akolo brachten die Pläne etwas durcheinander, wie Fournier bedauerte. Akolo konnte geschwächt von Beginn weg auflaufen, Carlitos kam erst im Verlauf der zweiten Halbzeit.
«Man hat gemerkt, dass es dieser Mannschaft an Substanz fehlt», analysierte Fournier. Sie habe ihr Bestes gegeben und bis zum fatalen Ausrutscher von Pa Modou, der kurz nach der Pause zum 0:1 führte, auch gut mitgehalten. Aber spätestens nach dem 0:2 liessen die Spieler die Köpfe hängen, Resignation machte sich breit. «Vielleicht fehlte es diesem Team etwas an der Einstellung, die andere Sittener Mannschaften im Cupfinal ausgezeichnet hatten», mutmasste Fournier.