„Die Gute Bank“ soll in „Lohnteilet“ und Baumpflege investieren

Eine „Lohnteilet“, ein „Jekami-Musizieren“ oder ein Film über private Baumpflege: Das sind drei Vorschläge für eine gute Tat, welche „Die Gute Bank“ in Bern entgegengenommen hat. Das Kunstprojekt findet im Vorfeld der Biennale Bern statt.

Als Zins eine Gratis-Musikstunde: eine der Ideen für die "Gute Bank" (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine „Lohnteilet“, ein „Jekami-Musizieren“ oder ein Film über private Baumpflege: Das sind drei Vorschläge für eine gute Tat, welche „Die Gute Bank“ in Bern entgegengenommen hat. Das Kunstprojekt findet im Vorfeld der Biennale Bern statt.

Die mobile „Bank“ bleibt noch bis zum (morgigen) Samstag mit ihrem Caravan in der Bundesstadt präsent. Nach sieben Tagen liegen rund 4200 Franken als Einlagegelder im gläsernen Tresor der Guten Bank. 2000 Franken hatte die Biennale als erste Kundin eingebracht.

„Das Geld im Tresor ist Geld im Wandel“, sagt Initiatorin Judith Wilske: „Wir bieten an, aus Geld gutes Geld zu machen.“ Die Gute Bank schafft also nicht noch mehr Geld, sondern gesellschaftlichen Mehrwert. „Wir sind aber keine Spendenbude“, sagt Wilske. Auch der Zins kann jede erdenkliche Form annehmen.

Die Gute Bank prüft die Vorschläge für eine gute Tat genau. Wer zum Beispiel einen tibetischen Imbissstand eröffnen möchte, muss sich an eine konventionelle Bank wenden, wie die „Bankangestellte“ Irene Eichenberger sagt. Eigennutz lehnt die Gute Bank ab. Ausserdem fördert sie nur innovative Ideen.

Lohnteilung statt Almosen

Diese Kriterien erfüllt etwa der Vorschlag mit dem Titel „Lohnteilet“. Zum Beispiel: Ein Grossverdiener und ein Kleinverdiener tauschen untereinander 3 Prozent ihrer Löhne. Der Ideengeber bräuchte das Geld der Guten Bank für die entsprechende Vorbereitung und Verbreitung seines Projekts.

Ein anderer Ideengeber will mit einem „Jekami-Musizieren“ regelmässig Leute in der Berner Innenstadt versammeln, die zusammen Musik machen. Als Zins würde der Ideengeber den Geldgebern jeweils eine Gratis-Musikstunde im „spontanen Musizieren“ geben.

Bei einem weiteren Vorschlag geht es um die Pflege alter Bäume. Diese bräuchten „menschliche Zuwendung, damit sie nicht absterben“, schreibt der Ideengeber. Er möchte einen Film realisieren, damit Menschen eigenverantwortlich praktische Baum- und Landschaftspflege betreiben können.

Noch hat die Gute Bank nicht entschieden, welche Taten mit dem Geld verwirklicht werden sollen. Am 15. und 16. September hält sie im Rahmen der Biennale Bern ihre ersten öffentlichen Hauptversammlungen als Performance in der Berner Dampfzentrale ab. Das Festival selbst findet unter dem Motto „Kapital“ statt.

Nächster Artikel