Die Basler Hauptpost sperrt ihre Türen später zu als geplant. Die Regierung konnte eine Schliessung 2020 statt 2018 aushandeln. Auch ein langfristiger Weiterbetrieb ist möglich.
Verhandlungserfolg für Wirtschaftsdirektor Christoph Brutschin: Die Post schliesst ihre prächtige Filiale an der Rüdengasse nicht vor 2020. Wie der SP-Regierungsrat heute Mittwoch mitteilt, hätten sich die Post und die Liegenschaftseigentümerin AXA-Winterthur nach Gesprächen bereit erklärt, den Betrieb nicht schon 2018 einzustellen. Zugeständnisse seitens der Stadt an die Post habe es nicht gegeben, erklärt Brutschin auf Anfrage.
Wie es danach weitergeht, ist offen. Sollte sich die Wirtschaftlichkeit der unrentablen Poststelle deutlich verbessern, sei ein Weiterbetrieb über 2020 hinaus möglich. Brutschin sagt, er habe Einblick in die Geschäftszahlen erhalten: «Die Volumen sind sehr stark zurückgegangen, vor allem in den letzten beiden Jahren.»
Kunden in der Pflicht
Brutschin nimmt die Bevölkerung und Post-Kundschaft in die Verantwortung: «Die Nutzer der regionalen Postdienste haben es weitgehend selber in der Hand, Basel 1 durch erhöhte Frequenzen und Geschäftstätigkeiten langfristig zu sichern.» Er selber werde sich «einer Umwandlung der Hauptpost nicht mehr widersetzen», sollte sich die Zahlen nicht bessern. Damit ist auch die zeitweise kursierende Option, wonach die Stadt das Gebäude kaufe, vom Tisch.
Eine Einschränkung bringt die neue Lösung mit sich: Die Post verkürzt die Öffnungszeiten. Künftig öffnet die Post ihre Türen erst um 9 Uhr morgens statt wie bis anhin um 7.30 Uhr.