Müssen wegen der Sanierung des Gotthardstrassentunnels Lastwagen auf die Bahn verladen werden, so wäre ein Kurzverlad zwischen Altdorf und Biasca am zweckmässigsten. Die Kosten dürften sich auf eine halbe Milliarde Franken belaufen.
Zu diesem Schluss kommt das Bundesamt für Strassen Astra. Anlass der Studie ist die anstehende Sanierung des Gotthardstrassentunnels mit einer möglichen Totalsperrung des Tunnels. Autos und Lastwagen müssten dann auf die Bahn verladen werden.
Das Astra prüfte zusammen mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV), wie eine solche „rollende Landstrasse“ ausgestaltet werden könnte. Beste Variante sei ein Kurzverlad zwischen Rynächt/Altdorf und Biasca, teilte das Astra am Mittwoch mit.
Vorgesehen sind pro Stunde und Richtung drei Züge, die durch den Basistunnel fahren. Maximal könnten so bis zu 750’000 LKW jährlich transportiert werden.
Das Astra rechnet damit, dass rund 600’000 Lastwagen pro Jahr den Kurzverlad benutzen werden. Die Reisezeit sei für diese Lastwagen kürzer, als wenn sie auf der Strasse den Gotthard umfahren würden, heisst es in der Mitteilung.
Autos durch den Scheiteltunnel
Die anderen Varianten für eine rollende Landstrasse lässt das Astra fallen. Es handelt sich etwa um einen Lastwagenverlad via den alten Scheiteltunnel; dieser soll dem Verlad von Autos vorbehalten bleiben. Nicht weiter verfolgt werden auch Ideen für einen Langstreckenverlad oder einen Verlad am Lötschberg.
Das Astra betont aber auch, dass der Kurzverlad am Gotthard kostspielig sei. In die Verladeanlagen müssten 190 Millionen Franken und in das Rollmaterial 316 Millionen Franken investiert werden. Der jährliche Betriebs- und Unterhaltsaufwand wird auf 67 Millionen Franken veranschlagt.
Das Astra geht in seinen Berechnungen davon aus, dass das Rollmaterial nach der Wiedereröffnung des Strassentunnels verkauft werden kann. Die Gesamtkosten für einen drei Jahre im Betrieb stehenden Kurzverlad dürfte dann auf rund 500 Millionen Franken zu stehen kommen.