Vor einem Jahr begann ein sechsköpfiges Team, die Markthalle zu ihren Wurzeln zurückzuführen – mit Erfolg. Mittlerweile bespielen zur Mittagszeit 35 Stände abwechslungsweise die Kuppelebene.
Es waren nur vier Stände, die vor einem Jahr noch in der Basler Markthalle standen und das neue Konzept einläuteten: frische Verpflegung über Mittag. Mittlerweile bewirten 35 Stände mit einem vielfältigen kulinarischen Angebot die hungrigen Gäste. Heute Dienstag zogen die Verantwortlichen vor den Medien eine positive Jahresbilanz.
«Dass sich die Baslerinnen und Basler gegen ein weiteres Einkaufszentrum entschieden haben, ist ein Glück für die Markthalle», sagt Barbara Buser, eine der sechs Köpfe hinter der Markthallen AG. Ihr Unternehmen nahm sich dem Kuppelgebäude an, nachdem das Konzept als Einkaufsort mit Boutiquen gescheitert war.
Die aktuellen Besucherzahlen zeigen, dass die Markthalle bei der Bevölkerung gut ankommt: Mittags verpflegen sich hier über 600 Gäste. «Wir brauchen immer mehr Tische und Stühle», teilt Buser zufrieden mit.
Vielfalt liegt in der Luft
Die Vielfalt über Mittag riecht man: Die Markthalle duftet nach den exotischen Spezialitäten, die hier frisch zubereitet werden. Die enormen Geruchsemissionen stellen für die Betreiber aber auch ein Problem dar: «Eine Gastroküche ist für gewisse Stände mit starkem Essensgeruch geplant», sagt Buser. Auch mobile Dampfabzüge für die Stände in der Kuppelebene sollen das Problem lösen.
Frisch zubereitet: Die Markthalle duftet nach Spezialitäten aus aller Welt. (Bild: Felix Michel)
Insgesamt werden die Credit Suisse als Hauseigentümerin und die Betreiber weitere rund 1,5 Millionen Franken in die Markthalle investieren. Dadurch soll unter anderem die Luftsituation verbessert werden und auch eine Waschanlage für das Geschirr eingerichtet werden. «Dann kommen endlich die hässlichen Pappteller weg», sagt Buser.
Attraktiveres Abendangebot geplant
Über Mittag sei das Potenzial schon recht gut ausgeschöpft, aber vor allem nachmittags und abends solle das Angebot noch attraktiver werden, erklärt Barbara Dill, stellvertrende Leiterin Kommunikation der Markthalle.
Zu diesem Wunsch passt auch die Neueröffnung der Bar «Hinz & Kunz» am 10. Oktober, die sich in einer Ladenfläche am Kuppelrand befindet. Auch der Nachtmarkt, der jeweils donnerstags, freitags und samstags stattfindet, soll die Bevölkerung abends in die Markthalle locken.
«Wir machen alles Schritt für Schritt», sagt Christoph Schön. Dadurch könnten die Betreiber sofort auf Probleme reagieren. «Bei neuen Projekten ist aber die Improvisation für uns immer noch sehr wichtig – und das macht auch Spass», sagt Dill.
Bewilligungswirren um Flohmarkt
Dies hat sich vor allem beim Projekt «Brocante» gezeigt. Der auf Wunsch der Bevölkerung lancierte Flohmarkt, der jeweils sonntags stattfinden sollte, musste wegen Problemen mit der Bewilligung auf Samstag verlegt werden.
Die Betreiber reagierten umgehend und reichten eine Petition ein, um das Ruhetagsgesetz so weit anzupassen, dass ein Flohmarkt auch am Sonntag stattfinden kann. Mit Erfolg: Die «Brocante» findet wieder sonntags statt.
Die Betreiber sehen sich als Kuratoren, die kreativen und engagierten Köpfen einen Raum bieten, ihre Produkte und Leistungen anzubieten. In Zukunft sollen auch vermehrt Events stattfinden wie die Lift-Konferenz, die in zwei Wochen über die Bühne geht.
«Die Markthalle soll Events, die in Basel durchgeführt werden, ein neues Gefäss bieten», sagt Schön. Für Buser ist es zudem wichtig, dass die Markthalle nicht nur ein Ort des Konsums, sondern auch der Reflexion über Essen und Ernährung sei.
Zum einjährigen Jubiläum findet in der Markthalle am Freitag, 24. Oktober, ab 18 Uhr bis Samstagabend, 25. Oktober, ein grosser Jahrmarkt statt. Mit dem Strassenzirkus «Die Düsende Dora», Bar-Betrieb bis in die Nacht und vielen Überraschungen für Jung und Alt wird das einjährige Bestehen gefeiert. Das Programm.