Die phänomenale Gold-Geschichte des Dario Cologna

Dario Cologna macht das Unmögliche möglich. Trotz seiner Verletzung kurz vor dem Saisonstart gewinnt er in Sotschi den Skiathlon und ist zum zweiten Mal Olympiasieger.

Cross country skiing skiathlon gold medalist Switzerland's Dario Cologna poses with his medal in front of the Olympic Flame on the top of the Olympic cauldron after the victory ceremony of the men's cross country skiing skiathlon at the XXII Winter Olympi (Bild: Keystone/LAURENT GILLIERON)

Dario Cologna macht das Unmögliche möglich. Trotz seiner Verletzung kurz vor dem Saisonstart gewinnt er in Sotschi den Skiathlon und ist zum zweiten Mal Olympiasieger.

Cologna schaffte es nach den Bänderrissen im rechten Fussgelenk im November tatsächlich, rechtzeitig auf die Winterspiele wieder in Topform zu kommen. Auch wenn die Verletzung noch nicht gänzlich ausgeheilt ist, setzte er sich in in seiner Paradedisziplin, seiner Weltmeisterdisziplin, in beeindruckender Manier durch und holt nach dem 15-km-Skating-Rennen in Vancouver vor vier Jahren seine zweite Olympia-Medaille, zum zweiten Mal Gold.

Es ist der verdiente Lohn für die vielen Mühen, die er während der Rehabilitation auf sich nehmen musste. In Sotschi ist es das erste Schweizer Edelmetall und verleitet die weiteren Schweizer Athleten hoffentlich zu ähnlichen Höhenflügen.

In den Abfahrten zog er an allen vorbei

Der Münstertaler zeigte über die 30 km (15 km klassisch/15 km Skating) ein taktisch perfektes Rennen. Der 27-Jährige hielt sich stets in der Spitzengruppe auf und schob sich nach etwas mehr als 20 km erstmals ganz nach vorne. Cologna machte physisch einen ausgezeichneten Eindruck und es zeigte sich, dass er ausserdem einen sehr guten Ski an den Füssen hatte. Besonders in den Abfahrten zog er jeweils locker an den weiteren Spitzenathleten, die sich allesamt in der 17-köpfigen Gruppe aufhielten, vorbei.

Kurz vor Schluss konnte sich ein Quartett absetzten. Es wurde klar, dass Cologna, Titelverteidiger Marcus Hellner (Sd), der Weltcup-Führende Martin Johnsrud Sundby (No) und Maxim Wylegschanin (Russ) die Medaillen unter sich ausmachen würden. Cologna griff wie vor einem Jahr, als er die Olympia-Hauptprobe für sich entschieden hatte, zu Beginn des letzten Anstiegs an und zog in beeindruckender Manier durch. Auf der Zielgeraden kam Hellner noch gefährlich nahe ran, letztlich musste er sich aber um 0,4 Sekunden geschlagen geben. Den Kampf um Bronze entschied Sundby gegen Wylegschanin ganz knapp für sich.

Zweiter Schweizer mit starkem Start

Von den weiteren beiden Schweizern im Rennen machte Curdin Perl ganz zu Beginn auf sich aufmerksam. Der Engadiner tauchte auf den ersten Klassisch-Kilometern an der Spitze auf, machte Tempo und lancierte damit das Rennen. Das Feld wurde auseinandergerissen, wovon Perl aber nicht profitieren konnte. Nur wenig später musste er die Spitzengruppe ziehen lassen, konnte die Lücke nicht mehr schliessen und beendete das Rennen auf Platz 27. Olympia-Debütant Jonas Baumann lief das Rennen stets in der Region um Platz 30, die Ziellinie überquerte er als 29.

Wie das weitere Programm von Dario Cologna nach dem Triumph im ersten Langlauf-Rennen aussehen wird, ist im Detail noch nicht bekannt. Der Münstertaler hat angedeutet, dass er es trotz seiner suboptimalen Vorbereitung in Betracht zieht, alle sechs Olympia-Rennen zu bestreiten. Fix eingeplant ist aber erst die Teilnahme am Skatingsprint am Dienstag.

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