Die Schweizerinnen und Schweizer haben zuletzt wieder vermehrt ihre Koffer für eine Reise gepackt. 2012 machten sie 20,3 Millionen Reisen mit Übernachtungen. 2011 waren es nur 16 Millionen gewesen. Im vergangenen Jahr waren vor allem Kurzreisen ins Ausland populär.
Diese machten 23 Prozent aller Reisen aus, während 2011 nur 18 Prozent der Reisen Kurztrips ins Ausland mit maximal drei Übernachtungen waren, wie das Bundesamt für Statistik (BSF) am Freitag mitteilte.
Innerhalb der Schweiz wurden dagegen weniger kurze Reisen unternommen. Im Vergleich zu 2008 waren es 2012 sogar ein Drittel weniger.
Insgesamt 7,4 Millionen Reisen galten 2012 Zielen innerhalb der Schweiz. Das sind 1,4 Millionen mehr als im Vorjahr. Doch dieser Aufschwung im vergangenen Jahr ist noch kein Aufwärtstrend. Denn unter dem Strich zeigen die Indices der Statistiker bei den Reisen innerhalb der Schweiz seit 2009 nach unten.
Und weil die Schweizerinnen und Schweizer letzte Jahr wieder mehr die Reiselust gepackt hatte, blieb 2012 der Schweizer Anteil an der Gesamtzahl Reisen mit 36 Prozent gleich hoch wie im Vorjahr.
Ab ins Ausland!
Fast zwei Drittel aller Reisen hatten das Ausland als Ziel, 42 Prozent davon waren gar lange Reisen mit mehr als vier Übernachtungen. Eine lange Auslandsreise – meistens für Ferien – ist damit Grund Nummer eins, warum eine Schweizerin oder ein Schweizer eine Reise tut.
Immer häufiger liegt das Reiseziel zudem ausserhalb Europas. Im vergangenen Jahr waren es bereits 8 Prozent aller Reisen. Doch die beliebtesten Auslandsziele waren Deutschland (15 Prozent), Italien und Frankreich (je 10 Prozent).
Seit die Statistiker das Reiseverhalten der Bevölkerung erfassen, sind Ferien im Ausland immer populärer geworden. Erstmals wurde die Statistik für 1998 erhoben. Damals lag der Anteil der langen Auslandsreisen bei nur 29 Prozent, zehn Jahre später (2008) bei 31 Prozent.
Ältere schlafen lieber zu Hause
Gemäss dem BFS unternahm 86,5 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung ab 6 Jahren letztes Jahr eine Reise mit Übernachtung. Pro Person wurden dabei im Schnitt 2,8 solcher Reisen durchgeführt, davon eine in der Schweiz.
Wer wie oft reist, hängt stark vom Alter ab. Am häufigsten packt die 25- bis 44-Jährigen die Reiselust. Sie unternahmen 2012 im Schnitt 3,3 Reisen. Ältere Menschen schlafen dagegen lieber zu Hause: Bei der Altersgruppe ab 65 Jahren schlugen nur noch 1,9 Reisen mit Übernachtungen zu Buche.
Fast 72 Millionen Tagesausflüge
Viel häufiger war die Schweizer Bevölkerung nur einen Tag lang unterwegs: 71,7 Millionen Tagesreisen erfasste das BFS. Im Schnitt unternahm eine Person damit 9,9 Tagesreisen.
Meistens ging es dabei um Freizeitaktivitäten und Erholung oder Besuche bei Freunden und Verwandten. Doch auch Shopping-Touren und Kulturveranstaltungen sowie «aktiver Sport» standen hoch im Kurs.
Muss jemand sein Haupt in ein fremdes Bett betten, tut er dies meistens in einem Hotel. Bei 8,9 Millionen aller Reisen wurde in einem Hotel übernachtet. Das ist fast die Hälfte aller Übernachtungen.