Die Schweiz erwartet keine starke Zunahme syrischer Flüchtlinge

Tausende Menschen flüchten vor der anhaltenden Gewalt in Syrien in die benachbarten Länder. Hierzulande ist die Zahl von Asylgesuchen syrischer Staatsbürger zwar gestiegen, das Bundesamtes für Migration (BFM) rechnet aber insgesamt nicht mit einem starken Anstieg.

Erste Station syrischer Flüchtlinge: Ein UNHCR-Lager im Bau in Jordanien (Bild: sda)

Tausende Menschen flüchten vor der anhaltenden Gewalt in Syrien in die benachbarten Länder. Hierzulande ist die Zahl von Asylgesuchen syrischer Staatsbürger zwar gestiegen, das Bundesamtes für Migration (BFM) rechnet aber insgesamt nicht mit einem starken Anstieg.

Im ersten Halbjahr 2012 haben gemäss der Asylstatistik des BFM 548 Menschen aus Syrien ein Asylgesuch gestellt. Dies entspricht zwar einer Zunahme von 83,3 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Allerdings ging die Zahl der Gesuche im zweiten Quartal 2012 leicht zurück.

„Die künftige Entwicklung ist schwierig abzusehen“, sagte BFM-Sprecher Jürg Walpen auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Zu unübersichtlich sei die Lage in Syrien. Walpen rechnet aber höchstens mit einem moderaten Anstieg, da die syrische Diaspora eher in Schweden und Deutschland zu finden sei.

Bei den bislang aus Syrien in die Schweiz geflüchteten Personen handle es sich grösstenteils um ältere Menschen. Nur rund ein Viertel der syrischen Gesuchsteller erhielten gemäss Walpen im laufenden Jahr Asyl (26,9 Prozent). Im vergangenen Jahr hatte die Anerkennungsquote 20,7 Prozent betragen.

Während nur wenige syrische Flüchtlinge den Weg in die Schweiz finden, sind gemäss Angaben des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) bereits gegen 150’000 Syrer in die Nachbarländer geflohen.

Die Lage der Menschen sei „prekär und verschlechtere sich laufend“, schreibt Caritas Schweiz in einer Medienmitteilung. Auch die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) beurteilte die Lage in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht als „zunehmend dramatisch“. Sie erhöhte ihre Hilfen in Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Syrien um zwei Millionen Franken.

Nächster Artikel