Die Schweiz hat im vergangenen Jahr weniger Rüstungsgüter exportiert als im Vorjahr. Schweizer Unternehmen lieferten für 411,9 Millionen Franken Kriegsmaterial in 70 Länder. Das ist der tiefste Wert seit 2006.
Gegenüber 2015 entspricht dies einem Rückgang von 7,8 Prozent. Das geht aus der am Dienstag publizierten Statistik zur Ausfuhr von Kriegsmaterial vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hervor.
Etwas mehr als die Hälfte aller Ausfuhren ging nach Europa – Tendenz sinkend. Ein Viertel der Lieferungen entfällt auf Asien, nach Amerika gingen 11,2 Prozent der Ausfuhren. Markant angestiegen sind die Exporte nach Afrika (+207 Prozent).
Dafür verantwortlich ist vor allem Südafrika. Das Land bestellte im letzten Jahr Kriegsmaterial im Wert von 51,3 Millionen Franken – im Vergleich zu 16,6 Millionen Franken im Jahr davor. Damit stieg der afrikanische Staat zum zweitgrössten Kunden der Schweizer Rüstungsindustrie auf.
Der wichtigste Empfängerstaat im vergangenen Jahr blieb Deutschland mit Lieferungen im Wert von 93,2 Millionen Franken, gefolgt von Südafrika, Indien (34,6), USA (32,1) und Pakistan (25,5).
Mehr Exporte nach Saudi-Arabien
Im letzten April hatte der Bundesrat dem Druck der Wirtschaft nachgegeben und Rüstungsexporte in die Golfregion wieder teilweise erlaubt. Davor bestand wegen des Kriegs in Jemen ein Exportmoratorium für die Region.
Dies spiegelt sich auch teilweise in den Zahlen wider. Gegenüber 2015 stiegen die Schweizer Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien im letzten Jahr von 5,8 auf 12,2 Millionen Franken. Einen Rückgang gab es dagegen bei den Ausfuhren in die Arabische Emirate, Bahrain und Katar.