Ausländer haben 2015 – allen Negativmeldungen über die Entwicklung des Schweizer Tourismus zum Trotz – mehr Geld in der Eidgenossenschaft ausgegeben, als Schweizer auf ihren Reisen ins Ausland. Die Fremdenverkehrsbilanz ist somit wie seit 1975 im positiven Bereich.
Zwar sank 2015 laut einer Mitteilung des Bundesamtes für Statistik vom Freitag der Saldo der Fremdenverkehrsbilanz um rund 62 Prozent auf nur noch 323 Millionen Franken, allerdings ist das Resultat trotz der Frankenstärke noch positiv. Dies heisst, dass die Schweiz über alles gesehen im vergangenen Jahr vom internationalen Tourismus profitiert hat. Der Differenzbetrag 2015 ist aber gemäss den Statistikern der niedrigste Wert seit 1975.
Die touristischen Einnahmen, also die eine Seite der Bilanz, sanken 2015 um 3,4 Prozent auf 15,7 Milliarden Franken. Der Rückgang resultierte hauptsächlich als Folge der verringerten Einnahmen beim Reiseverkehr mit Übernachtungen, die um 2,5 Prozent auf 10,6 Milliarden Franken schrumpften. Zudem gingen die Gelder aus dem Tages- und Transitverkehr um 13 Prozent auf 2,6 Milliarden Franken zurück. Stützend wirkten dagegen die Ausgaben von Grenzgängern, die deutlich mehr in der Schweiz ausgaben und deren Konsumauslagen sich um rund 4,7 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken erhöhten.
Als Grund für diese Entwicklungen gaben die Experten unisono die Frankenstärke an. Doch was auf der einen Seite die Ausländer veranlasste, weniger in die Schweiz zu reisen, führte auf der anderen Seite dazu, dass Schweizer mehr Auslandsreisen unternommen haben.
Die Ausgaben der Schweizer im Ausland, also die andere Seite der Fremdenverkehrsbilanz, blieben im vergangenen Jahr mit 15,4 Milliarden Franken in etwa konstant, wobei die Volumenausweitung von den rückläufigen Preisen – in Schweizer Franken gerechnet – kompensiert wurde.
So gingen die Ausgaben Schweizer im Ausland beim Reiseverkehr mit Übernachtungen – trotz einer Zunahme der Logiernächte – infolge markanter Preissenkungen um 2,3 Prozent auf 11,2 Milliarden Franken zurück.
Dem gegenüber kurbelten die Preisrückgänge den Tages- und Transitverkehr der Schweizer ins Ausland an. Dieser legte 2015 laut den BFS-Zahlen um hohe 5,9 Prozent auf 4,2 Milliarden Franken zu.