Die Schweiz soll selber mehr Gesundheitspersonal ausbilden und die Fachleute nicht nur aus ärmeren Ländern holen. Das forderten mehrere Organisationen. Denn: Auch in wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern gibt es zu wenig Pflegerinnen und Ärzte.
Die Schweiz muss darauf verzichten, Fachleute in Ländern zu rekrutieren, die unter Personalmangel leiden, schreiben die Organisationen unter der Federführung des Netzwerkes Medicus Mundi in einem Manifest. Es entspreche kurzfristigem Denken, dem eigenen Mangel mit Fachkräften aus ärmeren Ländern begegnen zu wollen.
Die Organisatoren halten fest, dass die Schweiz jedes Jahr rund 5000 Personen zu wenig ausbildet. Das soll sich ändern. Weiter müsse mit guten Arbeitsbedingungen dafür gesorgt werden, dass bereits ausgebildetes Personal im Gesundheitswesen bleibt. Heute blieben etwa Pflegefachpersonen nur 10 bis 15 Jahre im Beruf.
Faire Bedingungen für ausländische Fachkräfte
Ausländische Fachkräfte, die schon in der Schweiz sind, sollen von den gleichen Arbeitsbedingungen profitieren können, heisst es im Manifest weiter. Die Schweiz soll sich auch an den unverbindlichen Kodex der Weltgesundheitsorganisation WHO halten, der die Abwanderung von Spitalpersonal in reichere Ländern eindämmen will.
Neben dem Netzwerk Medicus Mundi hat der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) das Manifest mitlanciert. Hinter den Forderungen stehen über zwanzig weitere Organisationen aus Organisationen aus dem Gesundheitswesen und Entwicklungshilfe.