Die Schweizer Turner erreichen an den WM in Glasgow ihr grosses Ziel. Erstmals seit 24 Jahren werden sie 2016 in Rio de Janeiro wieder mit der Mannschaft an Olympischen Spielen vertreten sein.
Was sich am Sonntag nach der starken Leistung der Schweizer Riege abgezeichnete hatte, wurde gestern Montag kurz vor Mitternacht Gewissheit: Die Schweizer Mannschaft kann die Reise an die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im nächsten August planen. Das Team von Nationaltrainer Bernhard Fluck verteidigte ihren Platz in den Top 8 und schloss die Qualifikation hinter Japan, China, Grossbritannien, Russland und den USA auf dem hervorragenden sechsten Platz ab. Es schaffte damit den Einzug in den Team-Final von morgen Mittwoch und die direkte Qualifikation für Olympia. In Rio de Janeiro wird die Schweiz damit erstmals seit Barcelona 1992 wieder mit einem Team an Olympischen Spielen vertreten sein.
Zittern mussten die Schweizer am zweiten Tag der Qualifikation nicht mehr. Mit ihrem nahezu perfekten Wettkampf am Sonntag, in dem kein einziger Sturz in die Wertung kam, setzten sie mit 350,127 Punkten eine Marke, an der sich mit Ausnahme der USA, die sich mit knapp zwei Zehntel allerdings nur hauchdünn vor die Schweiz setzten, eine Marke, an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbiss. Auf den Qualifikationssieger Japan, der sich einmal mehr mit China einen Kampf um Gold liefern dürfte, verloren die Schweizer gerade einmal knapp neun Punkte.
Die Schweizer schafften zum zweiten Mal in Folge an Weltmeisterschaften den Einzug in den Team-Final. Im vergangenen Jahr in Nanning hatte die Mannschaft in diesem Rang 7 belegt und damit für das beste Schweizer Team-Resultat seit 1974 gesorgt. Gut ein Jahr später setzten Pablo Brägger, Christian Baumann, Pascal Bucher, Claudio Capelli, Oliver Hegi, Eddy Yusof und Ersatzturner Kevin Rossi der positiven Entwicklung der letzten Jahre nun die Krone auf und ersparen sich damit auch den beschwerlichen Umweg über den Testevent im Frühjahr, an dem das Feld der zwölf an Olympia teilnehmenden Teams komplettiert wird.
Als Zugabe qualifizierten sich die beiden Mehrkämpfer Pablo Brägger als 11. und Christian Baumann als 14. souverän für den Mehrkampf-Final vom Freitag. Oliver Hegi schaffte als Achter am Reck als einziger STV-Vertreter den Einzug in einen Gerätefinal vom Wochenende. Der Aargauer hatte am Ende im direkten Vergleich mit Teamkollege Brägger, der ebenfalls 15,033 Punkte erreichte, aufgrund der besseren Ausführung der Übung die Nase vorne.