Serena Williams fehlt noch ein Grand-Slam-Titel, um mit Steffi Graf gleichzuziehen. Durch das 6:4, 6:4 gegen die Spanierin Garbiñe Mugurza im Wimbledon-Final feiert Williams Triumph Nummer 21.
Die Weltranglisten-Leaderin gewann im Endspiel gegen die noch als Nummer 20 geführte Mugurza ihr viertes Grand-Slam-Turnier in Folge, was die Experten als «Serena Slam» betiteln. In Wimbledon triumphierte die Amerikanerin zum sechsten Mal nach 2002, 2003, 2009, 2010 und 2012. Im Alter von 33 Jahren und 289 Tagen holte sich Williams einen Rekord. Sie löste Martina Navratilova als älteste Major-Siegerin der «Open Era» ab. Zur Bestmarke von Steffi Graf (22 Titel) fehlt der US-Spielerin noch ein Sieg an einem der vier wichtigsten Turniere der WTA-Tour. Hintereinander ist Williams nun in Wimbledon, Roland-Garros, in Melbourne und 2014 am US Open ungeschlagen geblieben.
Muguruza, die in den Viertelfinals Timea Bacsinszky bezwungen hatte, schaffte es nur im ersten Satz, Williams unter Druck zu setzen. Die 21-jährige Ibererin spielte in ihrem ersten Grand-Slam-Final unter anderem dank ihrer kraftvollen Vorhand anfänglich frech auf. Williams half gleich im ersten Game mit drei Doppelfehlern allerdings kräftig bei Muguruzas Break mit. Nach dem 2:4-Rückstand drehte die Favoritin dann auf und gewann vier Games in Folge. Nach dem einzigen Doppelfehler ihrer Gegnerin im ersten Satz nutzte Williams gleich die erste Gelegenheit zum Gewinn des Durchgangs.
Im zweiten Satz ging dann alles viel schneller und einfacher aus Sicht der nunmehr sechsfachen Wimbledon-Siegerin. Nach 19 Minuten führte Williams 5:1, ehe Muguruza dank zwei Breaks nochmals herankam. Der erste spanische Grand-Slam-Sieg seit Arantxa Sanchez-Vicario 1998 in Roland-Garros blieb letztlich ein unerfüllter Wunsch für die gebürtige Venezolanerin. Dennoch darf Muguruza mit ihrem Turnier zufrieden sein. Auf dem Weg in den Final eliminierte sie mit Angelique Kerber und Caroline Wozniacki zwei Spielerinnen aus den Top 10. In diesen wird Muguruza am Montag erstmals selber aufscheinen. Von Rang 20 wird sie auf Position 9 vorstossen und damit so hoch dotiert sein wie noch nie in ihrer jungen Karriere.