Die Ukraine kann künftig Gas aus der Slowakei beziehen, um weniger abhängig von Russland zu sein. Die dafür benötigte Gasleitung ist am Dienstag nach zweiwöchiger Testphase offiziell eröffnet worden.
Der slowakische Regierungschef Robert Fico und sein ukrainischer Amtskollege Arseni Jazenjuk drehten in einer feierlichen Zeremonie gemeinsam das Verschlussventil in der Pumpstation Velke Kapusany auf und gaben damit in Anwesenheit von EU-Vertretern den so genannten Reversfluss des Gases von West nach Ost frei.
Ende April hatten beide Länder vereinbart, eine bereits bestehende Nebenleitung zwischen den Städten Vojany und Uschgorod zu verwenden, die ursprünglich in umgekehrter Richtung ein slowakisches Wärmekraftwerk in Vojany mit russischem Gas aus der Ukraine versorgen sollte.
Die halbstaatliche slowakische Gastransitfirma Eustream als Betreiber der Pipeline betonte in ihrem Communiqué, sie habe das Projekt aus eigenen Mitteln ohne EU-Fördergelder umgesetzt. Pro Jahr könnten nun zehn Milliarden Kubikmeter Gas transportiert werden, wobei die garantierte Mindestabnahme auf ukrainischer Seite 6,4 Milliarden Kubikmeter jährlich ausmache, teilte Eustream mit.
«Die Gasleitung Vojany-Uschgorod mit Reversfluss auszustatten, ist die beste technisch mögliche Lösung zur Verbesserung der ukrainischen Energiesicherheit und sie ist ein Ergebnis erfolgreicher Zusammenarbeit zwischen der Slowakei, Ukraine und EU», erklärte Fico.
Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk sagte, die Ukraine spare damit 40 Prozent des Gases, das sie vorher beim russischen Konzern Gazprom eingekauft habe.