Auf den Schweizer Alpen werden jährlich rund 210’000 Schafe gesömmert. Zwei von 100 Schafen überleben den Alpsommer jedoch nicht: Sie werden krank, stürzen ab oder fallen Blitzen und Steinschlägen zum Opfer. Doch je besser die Alp kontrolliert wird, desto weniger Verluste müssen die Schafbesitzer hinnehmen.
Zu diesem Schluss kommt das Forschungsprojekt SchafAlp von Agridea, Schweizerischem Schafzuchtverband, Pro Natura und WWF Schweiz. Analysiert wurden Zahlen vom durchschnittlichen Alpsommer 2011. Damals wurden insgesamt 208’974 Schafe gesömmert, 4221 starben. Die häufigste Todesursache waren Krankheiten gefolgt von Blitz- und Steinschlägen, wie die Forschungspartner am Donnerstag mitteilten.
„Risse durch Wölfe und andere Grossraubtiere spielen bisher nur lokal eine Rolle“, schreiben sie. Im Alpsommer 2011 wurden insgesamt 294 Schafe von Grossraubtieren gerissen. 2010 waren es 80.
Die Studie zeigt auch, dass das Weidesystem einen Beitrag zur Verminderung der Abgänge leisten kann: Durch Umtriebsweiden und Behirtung findet eine verbesserte Kontrolle der Schafe statt.
Ziel der Studie ist es, wissenschaftliche Grundlagen und Fakten zu schaffen, um in der Schweiz eine gemeinsame Schaf- und Wolfpolitik zu entwickeln. „Eine gemeinsame Datengrundlage zur Schafhaltung ist für alle zentral, um die richtigen Schlüsse für eine zukunftsgerichtete, nachhaltige Schafhaltung zu ziehen“, wird Moritz Schwery vom Schweizerischen Schafzuchtverband in der Mitteilung zitiert.