Im Spitzenduell der Gruppe I holte sich Spanien die Tabellen-Führung zurück. Der Welt- und Europameister besiegte Frankreich im Stade de France 1:0 und liegt nun in der WM-Qualifikation einen Punkt vor den Franzosen.
Den Unken rufen zum Trotz: Die Spanier hielten dem Druck stand und drehten die Ausgangslage in ihrer Gruppe wieder um. Nun haben sie wieder alle Trümpfe in der Hand, sich auf direktem Weg für die WM 2014 zu qualifizieren, und die Statistik des Titelverteidigers bleibt mit diesem Sieg sehr eindrücklich: Zum 50. Mal in Folge blieben die Spanier ohne Niederlage in einem WM-Qualifikationsspiel, seit 25 Pflichtspielen in Folge sind sie ungeschlagen.
Jordanien hat in der Asien-Qualifikation für eine grosse Überraschung gesorgt mit dem 2:1-Sieg gegen Japan. Den Japanern hätte bereits ein Unentschieden gereicht hätte, um als erste Mannschaft nach Gastgeber Brasilien die WM 2014 zu erreichen. Da Oman in Australien ebenso unerwartet 2:2 spielte, könnte es unerwartete Partygäste bei der Endrunde geben. Das gleiche gilt für die zweite Asien-Gruppe, wo Usbekistan nach einem 1:0 gegen Libanon die Tabelle vor Südkorea anführt.
Barcelonas Pedro bewahrte sein Team vor dem dritten Remis in der WM-Qualifikation in Folge. In der 58. Minute spielte er den Ball nach links auf Ignacio Monreal, sprintete gleich selbst wieder vors Tor und erhielt von Monreal erneut den Ball, den er an Hugo Lloris vorbei ins Tor manövrierte.
Das Hinspiel der beiden Gruppenfavoriten hatte im vergangenen Oktober in Madrid 1:1 geendetr. Mit einem Sieg hätte Frankreich fünf Punkte Vorsprung auf Spanien gehabt, und das WM-Ticket wäre dem Team von Didier Deschamps kaum nicht mehr zu nehmen gewesen. So müssen «Les Bleus» auf einen erneuten Ausrutscher der Spanier hoffen, um die Barrage zu umgehen.
Die Furia Roja im gewohnten Stil
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hatten die Spanier ihr Spiel mit gewohnt viel Ballbesitz aufgezogen. Im Gegensatz zum 1:1 gegen Finnland vom letzten Freitag konnten die angeschlagenen Stammspieler Xabi Alonso und Xavi im ausverkauften Stade de France aber wieder mittun. Die beiden taten dem Spiel der «Furia Roja» sichtlich gut, doch die Spanier vermochten gegen eine disziplinierte französische Abwehr nicht viele Chancen zu kreieren.
Wie bereits beim 1:1 im letzten Herbst wurden die Franzosen gefährlicher, je länger die Partie dauerte. Und dies, obwohl die Gastgeber nach einer überaus strengen gelb-roten Karte gegen Paul Pogba (78.) in der Schlussphase mit einem Mann weniger agieren musste.
Deutschland erfüllt Pflicht
In der Gruppe C gewann Deutschland das Rückspiel gegen Kasachstan in Nürnberg trotz schwacher zweiter Halbzeit mit 4:1. Nach einem 3:0-Sieg in Astana vergangenen Donnerstag erledigten die Deutschen auch im Heimspiel die Pflicht.
Nachdem zuvor Ilkay Gündogan und Mario Götze innert einer Minute am selben Pfosten gescheitert waren, eröffnete Marco Reus in der 23. Minute das Skore. Götze (27.) und Gündogan (31.) holten die zuvor verpassten Tore noch nach und sorgten für eine komfortable 3:0-Führung. In der zweiten Halbzeit verloren die Deutschen ihren Rhythmus.
Nach einem Patzer von Torhüter Manuel Neuner gelang in der 46. Minute ausgerechnet Heinrich Schmidtgal, kasachisch-deutscher Doppelbürger, der bei Greuther Fürth in der Bundesliga spielt, der Anschlusstreffer. In der Folge vergaben die Deutschen mit mehreren Schüssen an das Torgehäuse einen klaren Ausgang der Partie. Erst in der 90. Minute reussierte Marco Reus ein zweites Mal.
Alabas Prachtstor in der 92. Minute
In Dublin hatten die Iren und Österreicher (mit dem Basler Aleksandar Dragovic in der Innenverteidigung) auszumachen, wer hinter Deutschland den zweiten Tabellenplatz der spielfreien Schweden übernehmen würde. Bis in die 92. Minute eines höchst intensiven Spiels sah es schlecht aus für Marcel Kollers Mannschaft, doch dann fasste sich David Alaba ein Herz und erzielte mit einem prächtigen Schuss aus 24 Metern das 2:2.
Dadurch haben nun Irland, Österreich und Schweden allesamt acht Punkte auf den Konto. Mit 16 Punkten ungefährdet an der Gruppenspitze befindet sich Deutschland.
England kann die direkte WM-Qualifikation weiterhin aus eigener Kraft schaffen. Das Team von Roy Hodgson kam in der Gruppe H bei Leader Montenegro zu einem 1:1. Noch ist England auf Platz 2 klassiert mit einem Rückstand von zwei Punkten. Aber das Restprogramm spricht eher für die Briten, die am 11. Oktober Montenegro
Buffon pariert Penalty im 126. Länderspiel
Italiens Keeper Gigi Buffon stand beim 2:0 auf Malta zum 126. Mal im Tor der «Azzurri». Er hat damit nach Fabio Cannavaro am zweitmeisten Einsätze für das Nationalteam. Gegen den krassen Aussenseiter hatte Buffon mehr Arbeit, als ihm lieb war. In der 16. Minute musste er einen Penalty abwehren, drei Minuten später traf Malta nur die Latte.
Italien konnte sich auf Superstar Mario Balotelli verlassen. Der Milan-Stürmer schoss noch vor der Pause die entscheidenden Tore. Weil sich Dänemark und Bulgarien 1:1 trennten, liegt Italien in der Gruppe B nun mindestens fünf Verlustpunkte vor der Konkurrenz.
Oranjes 5:0 gegen Rumänien der fünfte Sieg
Wie Italien ist auch Holland auf bestem Weg an die WM. Das 4:0 gegen Verfolger Rumänien war der fünfte Sieg im fünften Spiel. Damit ist «Oranje» als einziges Team nach fünf Partien noch ohne Punktverlust. Die Routiniers Rafael van der Vaart (12.) und Robin van Persie (56./65.) ebneten mit ihren Toren den klaren Sieg für das junge Team.
Vier Tage nach dem glückhaften 3:3 in Israel hat EM-Halbfinalist Portugal beim noch sieglosen Aserbaidschan nicht ohne Mühe weiteren Schaden verhindert. Dank zwei Kopftoren von Bruno Alves und Hugo Almeida nach der Pause und gegen einen dezimierten Gegner siegten die Lusitaner in Baku 2:0. Die Aufgabe am Kaspischen Meer war für Portugal umso heikler, weil die Superstars Cristiano Ronaldo (gesperrt) und Nani (verletzt) fehlten.
Alle Spiele vom Mittwoch und alle Tabellen in der Europa-Qualifikation in der Übersicht.