Mit einem 2:0-Vorsprung tritt Basel heute zum Rückspiel der Europa League (1/16-Final) in Dnjepropetrowsk an. Nach Ausfällen von Streller und Bobadilla verzichtet Murat Yakin frewillig auf Alex Frei.
Drei Spiele, drei Siege, 7:1 Tore! Die Bilanz des FC Basel in der Rückrunde liest sich ausgezeichnet. Dem letzten verbliebenen Schweizer Europacup-Vertreter ist der Start in die zweite Saisonhälfte optimal geglückt, sieht man vom verletzungsbedingten Ausfall von Captain Marco Streller ab. Nun folgen innerhalb von sieben Tagen heute Donnerstag gegen Dnjepr Dnjepropetrowsk (19.00 Uhr MEZ/live SRF2), am Sonntag zuhause gegen die Grasshoppers und am Mittwoch im Cup-Viertelfinal in Thun drei wegweisende Härtetests.
Von den nationalen Herausforderungen der nächsten Tage wollen die Basler noch nichts wissen, zu sehr reizt die Vorstellung einer Verlängerung des europäischen Abenteuers. „Wir haben die Chance, mit dem FCB wieder einmal Europacup-Geschichte zu schreiben“, sagte Valentin Stocker, der weiter auf ein mögliches Achtelfinal-Duell mit dem FC Liverpool hofft.
Der Schweizer Internationale ist der Mann der Stunde beim FCB und präsentierte sich zuletzt in Topform. Bei allen drei Siegen gegen Sion (3:0), Dnjepr (2:0) und in Lausanne (2:1) schoss der 23-jährige Luzerner einen Treffer und bereitete zusätzlich jeweils ein Tor vor. Nach dem Ausfall von Streller, der sich eine Kreuzband-Zerrung zugezogen hatte, steht Stocker heute gegen Dnjepr noch mehr in der Verantwortung, zumal er die Captainbinde von Streller übernehmen dürfte.
Dem Schweizer Meister bietet sich in der drittgrössten Stadt der Ukraine die Chance, zum zweiten Mal nach 2006 die Achtelfinals der Europa League zu erreichen. Damals, als der Wettbewerb noch UEFA Cup hiess, scheiterten die Basler unter Christian Gross erst in den Viertelfinals am FC Middlesbrough, nachdem der FCB einen 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel verspielt hatte. Können die Basler dieses Malheur gegen Dnjepropetrowsk verhindern, träfen sie in den Achtelfinals am 7. und 14. März auf Zenit St. Petersburg oder den FC Liverpool. Die Russen gewann das Hinspiel zuhause 2:0.
Yakin: „Wir bleiben Aussenseiter“
Die grosse Chance, im Wettbewerb zu verbleiben, will der FCB wahrnehmen. „Mit allen Mitteln“, wie Trainer Murat Yakin betont. Die Ausgangslage ist gut, ja sogar ausgezeichnet. Massgeblichen Anteil am Erfolg im Hinspiel hatte die Basler Defensive, welche Dnjeprs starken Angriff mehrheitlich zu neutralisieren vermochte. Und in der Offensive nützte der FCB zwei seiner wenigen Chancen eiskalt aus.
Der FCB wird auswärts nicht abwartend spielen. „Warten, Geduld haben und auf Konter lauern, ist nicht unser Spiel“, sagte Yakin. „Wir müssen die Zweikämpfe gewinnen und den Gegner so weit wie möglich von unserem Tor weghalten.“ Die Terrainverhältnisse dürften den Baslern entgegenkommen. Der Platz im wohl ausverkauften Dnjepr-Stadion präsentiert sich in einem schlechten Zustand, weshalb der FCB das Abschlusstraining nicht in der 31’000 Plätze fassenden Arena, die 2008 eröffnet wurde, abhalten konnte.
Ohne Bobadilla, Streller und Frei
Neben dem verletzten Streller und dem gesperrten Philipp Degen, der im Hinspiel die dritte Verwarnung im laufenden Wettbewerb kassiert hatte, fehlt etwas überraschend auch Alex Frei im heutigen Spiel. Der 33-Jährige trat die Reise in die Ukraine nicht an, um nach seiner auskurierten Magen-Darm-Grippe in Basel mit Lauf- und Krafttraining seinen Trainingsrückstand aufzuholen. Yakin begründete seinen Entscheid, auf Frei zu verzichten, damit, dass er genügend fitte Spieler habe. „Wir sind im Spielrhythmus und haben Erfolg. Es gibt keinen Grund, etwas zu ändern.“
Wer heute Streller als einzigen Stürmer ersetzen wird, liess Yakin offen. Mit dem Kameruner Jacques Zoua und dem Ägypter Mohamed Salah bieten sich ihm zwei Möglichkeiten. Eine weitere Alternative wäre, auf einen „gelernten“ Stürmer zu verzichten und auf einen zusätzlichen Mittelfeldspieler zu setzen.
Die möglichen Aufstellungen
Dnjepr Dnjepropetrowsk – Basel. Donnerstag, 19.00 Uhr MEZ (live/SRF2). Dnjepr-Stadion. SR Deniz Aytekin (De).
Dnjepr Dnjepropetrowsk: Lastuwa; Fedezki, Masutsch, Tscheberjatschko, Strinic; Giuliano, Rotan, Sosulja, Konopljanka; Selesnjow, Kalinic.
Basel: Sommer; Steinhöfer, Schär, Dragovic, Park; Serey Die, Cabral; David Degen, Fabian Frei, Stocker; Zoua.