Die Tour de Suisse führt die Fahrer heute Freitag zum Tiefenbachgletscher oberhalb von Sölden in Österreich. Die 7. Etappe endet auf 2780 Metern. Nie zuvor hat ein wichtiges Radrennen höher geendet.
Im dritten Jahr in Folge macht die Tour de Suisse einen Abstecher nach Sölden. Zwar verschiebt sich der Tross der Schweizer Rundfahrt ausschliesslich wegen Sponsoring-Verpflichtungen in die österreichische Skistation, aus sportlicher Sicht ist die Etappe aber mehr als interessant.
14,5 Kilometer lang ist der Schlussanstieg und damit drei Kilometer länger als in den letzten beiden Jahren, als die Etappe jeweils am Fuss des Rettenbachgletschers geendet hatte. Knapp 240 zusätzliche Höhenmeter haben die Fahrer zu bewältigen und erleben dabei eine Premiere. Noch nie in der Geschichte lag das Ziel in einem bedeutenden Radrennen so weit oben.
Eine höher gelegene Strasse als am Freitag haben Radprofis in der Vergangenheit aber schon einmal absolviert, 2008 an der Tour de France den Cime de la Bonette. Die Ringstrasse um den gleichnamigen Berg führt auf 2802 Meter über Meer.
Die Etappenankunft oberhalb Söldens ist aus einem zweiten Grund speziell. Kurz vor dem Ziel des 160,8 Kilometer langen Teilstücks haben die Fahrer einen 1,7 Kilometer langen Tunnel zu durchqueren – auch dies ein Novum in der Geschichte des professionellen Radsports.
Um auch in diesem Finale Bilder zu liefern, musste die SRG im Tunnel spezielle Verbindungsstationen montieren. Eine ähnliche Installation war bei der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels zum Zug gekommen, als die SRG ebenfalls Live-Bilder aus einem Tunnel produzierte.
Aus sportlicher Sicht interessiert auf dem Weg nach Sölden primär der Kampf um den Gesamtsieg. Die Fahrer auf den ersten sieben Positionen des Klassements sind nur nur 54 Sekunden getrennt. Die beiden Italiener Domenico Pozzovivo, der das Leadertrikot am Donnerstag in La Punt erobert hat, und Damiano Caruso liegen gar gleichauf.