Die Türkei fordert die Verhaftung Gülens

Das türkische Justizministerium hat von den USA offiziell die Festnahme des Predigers Fethullah Gülen gefordert. Ankara macht Gülen für den Putschversuch von Mitte Juli verantwortlich.

Fethullah Gülen lebt seit 1999 in den USA. (Archivbild)

(Bild: sda)

Das türkische Justizministerium hat von den USA offiziell die Festnahme des Predigers Fethullah Gülen gefordert. Ankara macht Gülen für den Putschversuch von Mitte Juli verantwortlich.

Ein entsprechendes Schreiben sei übermittelt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag unter Berufung auf das Justizministerium. In dem Schreiben der Behörde heisst es laut Anadolu, Gülen habe den Putsch angeordnet und befehligt.

Gegen den Prediger liegen bereits zwei türkische Haftbefehle vor. Wegen des Putschversuchs wurde Anfang August von einem Istanbuler Gericht ein Haftbefehl verlassen, ein anderer liegt aus dem vergangenen Jahr wegen «Gründung und Führung einer bewaffneten Terrororganisation» vor.

Mutmassliche Anhänger

Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert immer wieder die Auslieferung Gülens. Die USA wiederum fordern von der Türkei Beweise, die belegen, dass Gülen verantwortlich für den Putschversuch ist.

Gülen lebt seit 1999 in den USA. Bis zum Bruch 2013 war er ein enger Verbündeter von Erdogan. Seit dem Putschversuch geht die Türkei unter anderem gegen mutmassliche Anhänger des Predigers vor. Nach letzten offiziellen Angaben sitzen im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach dem Putschversuch mehr als 20’000 Verdächtige in Untersuchungshaft, darunter Soldaten, Richter, Staatsanwälte und Journalisten.

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