Während sich der Himmel über der Berufsvorsorge zurzeit eher wieder verdüstert, zeigten sich die Vorsorgeeinrichtungen der Zweiten Säule letztes Jahr noch standfest. Ihre Vermögenslage stabilisierte sich 2010, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte.
Das Netto-Ergebnis aus Vermögensanlage lag zwar 2010 mit 19,5 Milliarden Franken deutlich tiefer als im Vorjahr (56,3 Mrd.). Der Trend hin zu Kollektiv-Anlagen blieb ungebrochen.
Andrerseits blieben die Wertschwankungsreserven mit 27 Mrd. Franken sowie die Unterdeckung mit 35 Mrd. im Verhältnis zur Bilanzsumme von 622,5 Mrd. konstant, heisst es in der provisorischen BV-Statistik 2010.
Während bei den öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen die Unterdeckung wuchs, konnten die privat-rechtlichen Pensionskassen die ihre um fast einen Viertel abbauen. 2008 hatte die Unterdeckung noch bei knapp 58 Mrd. Fr. gelegen, 2009 bei 34,6 Mrd.
Die freiwilligen Beiträge der Arbeitgeber zu Gunsten der Versicherten lagen unter dem Vorjahres-Niveau. Dagegen stiegen die Sanierungsbeiträge der Arbeitgeber von 2009 auf 2010 von 0,6 auf 2,6 Mrd. Franken an.
Die Zahl der Versicherten stieg 2010 gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent auf 3,7 Millionen an. Die Zahl der Vorsorgeeinrichtungen sank 2009/2010 von 2352 auf 2270 – der seit Jahren anhaltende Konzentrationsprozess setzt sich also fort.
Berg- und Talfahrten
Die berufliche Vorsorge hatte stark unter der Finanzkrise 2008 gelitten. 2009 und 2010 erholte sie sich wieder. 2011 entwickelten sich die Aktienmärkte aber erneut negativ, was die Pensionskassen unter Druck setzte.
Der Bundesrat senkte daher Anfang November den Mindestzinssatz von 2 auf 1,5 Prozent. Damit erhalten die Versicherten der zweiten Säule ab nächstem Jahr auf ihren Altersguthaben so wenig Zins wie noch nie.