Staatsoberhäupter und Politiker weltweit reagieren mit Trauer und Betroffenheit auf den Tod Nelson Mandelas. Die Persönlichkeit und das Friedenswerk des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers werden als Vorbild und Ermutigung für Generationen gewürdigt.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete Mandela als «Giganten für die Gerechtigkeit». Der südafrikanische Anti-Apartheid-Kämpfer starb am Donnerstagabend nach langer Krankheit im Alter von 95 Jahren.
Die Welt habe einen der einflussreichsten und mutigsten Menschen verloren, sagte US-Präsident Barack Obama in Washington. «Er hat mehr geschaffen, als man von einem Menschen erwarten kann», erklärte er im Weissen Haus.
Grossbritanniens Premierminister David Cameron nannte Mandela einen «Helden unserer Zeit». Königin Elizabeth II. zeigte sich «tieftraurig» über den Tod. «Ihre Majestät erinnert sich mit grosser Wärme an ihre Treffen mit Nelson Mandela», hiess es in einer von der Queen unterschriebenen Stellungnahme.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Gipfelchef Herman Van Rompuy nannten Mandela einen der grössten zeitgenössischen Politiker. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen würdigte ihn als «Mann des Friedens und eine wahrlich inspirierende Persönlichkeit».
Frankreichs Präsident François Hollande erklärte, Mandela habe «Geschichte geschrieben für Südafrika und für die Welt». Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte den Friedensnobelpreisträger als «einen der herausragendsten Politiker» der Zeitgeschichte. Der iranische Präsident Hassan Ruhani sagte, Mandela habe dem Begriff Freiheit eine neue Bedeutung gegeben.
Quelle der Inspiration
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, Mandelas politisches Vermächtnis werde «für Menschen auf der ganzen Welt noch lange Zeit eine Inspiration bleiben».
Auch für Papst Franziskus ist Mandela eine Inspirationsquelle. Ihm sei es gelungen, «ein neues Südafrika zu formen, das auf den festen Grundsätzen der Gewaltfreiheit, der Versöhnung und der Wahrheit basiert», schrieb das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche in einem Telegramm an den Präsidenten Jacob Zuma.
Mehrere Friedensnobelpreisträger würdigten Mandelas Lebenswerk, darunter der frühere Sowjetpräsident Michail Gorbatschow, die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi und Südafrikas Ex-Präsident Frederik de Klerk. Der Weggefährte Mandelas war 1993 gemeinsam mit ihm ausgezeichnet worden. Die Zusammenarbeit mit ihm sei eine Ehre gewesen, sagte de Klerk.
Beileidsbekundungen aus der Schweiz
Auch die Schweiz gedachte Mandelas. Bundespräsident Ueli Maurer und Aussenminister Didier Burkhalter sprachen Südafrika und der Familie Mandelas im Namen der Schweizer Bevölkerung ihr Beileid aus.
Mandela bleibe «ein Vorbild für die Menschheit», sagte Burkhalter am Aussenministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Kiew.
Jean Ziegler, Mitglied des Beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrechtsrats und ehemaliger Genfer SP-Nationalrat, würdigte Mandela als grossen Versöhner und beeindruckende Persönlichkeit. Der Freiheitsheld habe «keine Spur von Hass in sich» getragen, sagte Ziegler in einem Interview mit dem Online-Portal «Tagesanzeiger.ch/Newsnet».
Für den Tennis-Star Roger Federer war Mandela «eine unglaubliche Persönlichkeit». Er habe an etwas geglaubt und einen grossen Preis dafür bezahlen müssen, sagte Federer, dessen Mutter aus Südafrika stammt, gegenüber dem «Blick». «Er war jemand, zu dem man definitiv aufschauen kann.»
Der Basketballspieler Thabo Sefolosha, dessen Vater Südafrikaner ist, nannte Mandela «ein Vorbild für alle». Sein Tod berühre ihn sehr.