Die Winterthurer An’Nur-Moschee, die seit einer Razzia in der vergangenen Woche geschlossen war, ist wieder offen. Die Stadtpolizei hat einen Verantwortlichen gefunden, der mit den jüngsten Ereignissen nicht in Verbindung steht, und die Moschee wieder freigegeben.
Nach der Razzia hatte die Winterthurer Polizei den Schlüssel für die Moschee, aber es fehlte eine «geeignete Person» aus dem Umfeld des Vereins, an den sie ihn hätte aushändigen können. Diese Person ist nun gefunden, wie eine Sprecherin der Winterthurer Stadtpolizei am Mittwoch eine Meldung von Tele Top bestätigte.
Bei der Durchsuchung hatte sich gezeigt, dass unter anderem auch bei der Lebensmittelsicherheit einiges im Argen lag. Diese lebensmittelpolizeilichen Beanstandungen wurden laut Stadtpolizei mit der neu verantwortlichen Person besprochen.
Die betroffenen Räume dürfen vorerst nicht benutzt werden. Eine Frist wurde nicht gesetzt. Die Polizei werde irgendwann eine unangemeldete Kontrolle machen, sagte die Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur sda.
Imam in Untersuchungshaft
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten am vergangenen Mittwoch eine Razzia in der Moschee durchgeführt. Dabei wurde unter anderem der Imam verhaftet, der in einer Predigt zum Mord an Muslimen aufgerufen haben soll, welche die Gebetszeiten nicht einhielten. Die Moschee war in den vergangenen Jahren in Zusammenhang mit radikalisierten Jugendlichen immer wieder ins Blickfeld von Behörden und Medien geraten.
Der Imam sowie ein Vorstandsmitglied des Vereins befinden sich in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, öffentlich zu Verbrechen oder Gewalt aufgerufen zu haben.