Die Wirtschaftsleistung der Länder in der Eurozone stagniert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 18 Staaten mit der Gemeinschaftswährung blieb im zweiten Quartal des laufenden Jahres gegenüber dem Vorquartal unverändert.
Die deutsche Wirtschaft schrumpfte um 0,2 Prozent, wie sowohl das Statistische Bundesamt in Wiesbaden als auch Eurostat mitteilten. Die EU-Kommission sah als Grund den milden Winter. «Zudem sind Exporte weniger stark gewachsen als Importe, so dass der Aussenhandel einen negativen Effekt auf das Wachstum hatte», sagte ein Sprecher.
Frankreich meldete bereits das zweite Quartal Stagnation. Italien rutschte wieder in eine leichte Rezession, mit minus 0,2 Prozent (nach minus 0,1 Prozent im vorigen Quartal).
Die EU-Kommission sprach von einem «gemischten Bild». Der Sprecher betonte: «Wir haben die fragile Natur des Aufschwungs immer unterstrichen und bleiben dabei, dass das grösste Risiko für die Erholung in Selbstzufriedenheit liegt. (…) Wir erinnern erneut daran, dass es notwendig ist, den Reformkurs zu halten.»
Hoffnungszeichen kamen indes aus zwei krisengebeutelten EU-Staaten: Spanien verzeichnete für das zweite Vierteljahr ebenso wie Portugal ein Wachstum von 0,6 Prozent. Der Sprecher der EU-Kommission führte dies auf die «kühnen Reformen» zurück, die beide Länder in den vergangenen Jahren verfolgt hätten. In Zypern ging die Wirtschaftsleistung derweil um 0,3 Prozent zurück.
Das kräftigste Wachstum in Europa verzeichnete Lettland mit 1,0 Prozent, gefolgt von den Nicht-Euro-Staaten Grossbritannien, Ungarn und Litauen. In der Europäischen Union insgesamt mit ihren 28 Mitgliedsländern legte die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent zu.